Neo-Nazi jagt Farbigen (16): Anklage!

Der Jugendliche wurde in der Südstadt bedroht: Die Staatsanwaltschaft will den 32-Jährigen vor Gericht sehen. 13 Zeugen sollen zu der Tat aussagen
von  Abendzeitung
In diesem U-Bahn-Verteilergeschoss begann die Hatz auf den Jugendlichen.
In diesem U-Bahn-Verteilergeschoss begann die Hatz auf den Jugendlichen. © Berny Meyer

Der Jugendliche wurde in der Südstadt bedroht: Die Staatsanwaltschaft will den 32-Jährigen vor Gericht sehen. 13 Zeugen sollen zu der Tat aussagen

NÜRNBERG Nur zwei Monate nach dem Überfall auf einen dunkelhäutigen Jugendlichen (16) in Nürnberg steht jetzt die Anklage: Die Staatsanwaltschaft hat einen 32-jährigen Nürnberger im Visier. Es geht um Beleidigung, Bedrohung – und das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, in diesem Fall ein Hakenkreuz. Der Neo-Nazi hatte das Opfer mit Rufen wie „Ich bring’ dich um“ gejagt.

Rückblick: Am 18. August war der Jugendliche in der Südstadt unterwegs. Am Aufseßplatz lief er an zwei Männern vorbei. Die riefen ihm „Drecks-Ausländer“ hinterher. Der 32-Jährige verfolgte den Jungen mit dem Fahrrad, bedrohte ihn verbal.

Der 16-Jährige versteckte sich panisch in einem Café. Als er glaubte, die Luft sei rein, ging er wieder nach draußen – doch der Verfolger wartete noch. Der Junge rettete sich in einen Frisörsalon. Die Chefin damals zur AZ: „Er versteckte sich bei uns, flehte um Hilfe.“ Draußen am Fenster flippte der 32-Jährige aus: Unter anderem zeigte er seinen tätowierten Unterarm – ein Hakenkreuz prangte darauf. Dazu machte er eine Handbewegung: Er zog mit dem Zeigefinger eine Linie an der Kehle – „ich schlitz dir den Hals auf“, sollte das wohl sagen.

Erst als der Mann der Frisörin dazu kam, flüchtete der Rechtsextreme, der bald geschnappt wurde. Gegen seinen Begleiter (33) wird nur wegen Beleidigung ermittelt. Die Staatsanwaltschaft will 13 Zeugen laden. sw

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.