Nebel und Regen: Rekordversuch auf Zugspitze abgebrochen
GARMISCH-PARTENKIRCHEN - Hochseilartist Freddy Nock hat am Samstag seinen spektakulären Weltrekordversuch an der Zugspitze abgebrochen. Das Drahtseil der Gletscherbahn sei zu rutschig gewesen, sagte der 44-Jährige. Doch Nock will noch nicht ganz aufgeben.
„Es war feucht, es war nass das Seil. Ich habe es trotzdem probiert, bin trotzdem 225 Meter gelaufen. Aber ich habe dann gemerkt, es wird zu gefährlich.“ Nock hatte ungesichert auf einem der 995 Meter langen Drahtseile der Gletscherbahn zum Gipfel der Zugspitze laufen wollen. Zwischen Tal- und Bergstation hätte er einen Höhenunterschied von 348 Metern überwinden müssen. Doch dichter Nebel und Regen verhinderten seinen Erfolg. An diesem Sonntag (29. August) will Nock einen neuen Versuch wagen.
Für alle Fälle war eine der beiden Kabinen der Seilbahn mit einigen Metern Abstand hinterhergefahren. Als sich Nock zum Abbruch entschloss, konnte er daher in die Gletscherbahn klettern und zurück zur Talstation gebracht werden.
Bevor er sich mit einer 20 Kilogramm schweren Balancierstange auf die ersten Meter machte, hatte sich Nock noch zuversichtlich gezeigt. „Ich habe keine Muffe“, versicherte er. Nock, der aus einer traditionsreichen Zirkusfamilie stammt, hatte bereits den Säntis in der Schweiz per Seilbahnlauf bezwungen. Die Zugspitze reizt Nock aber noch mehr. Denn in der dünnen Luft auf mehr als 2600 Metern Höhe erfordern artistische Einlagen ganz besonders viel Kraft. An ihrer steilsten Stelle hat die Gletscherbahn eine Neigung von 56 Prozent.
Für seinen zweiten Versuch am Sonntag hofft Nock auf Sonnenschein. „Wenn das Wetter so ist wie jetzt, bringt es gar nichts“, sagte er am Abend. Den ganzen Tag über hatte dichter Nebel Deutschlands höchsten Berg (2962 Meter) umhüllt. Zeitweise war von der Besucherterrasse aus noch nicht einmal das goldene Gipfelkreuz zu sehen. (dpa)
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