Naturspektakel wieder zugänglich: Diese Schluchten kann man nun in Bayern besuchen

Die Saison der Schluchten läuft an. Nach der Partnachklamm haben auch die Wimbachklamm und die Breitachklamm wieder geöffnet. Auf
eine andere muss man noch etwas warten
Die Partnachklamm in Garmisch-Partenkirchen hat schon kurz vor Ostern geöffnet - nun folgt auch die Wimbachklamm im Nationalpark Berchtesgaden bei Ramsau. Die Schlucht liegt am Eingang des gewaltigen Hochtals zwischen Watzmann und Hochkalter. Seit 1847 ist sie begehbar.

Nach der Winterpause - immer von Anfang November bis Anfang Mai - muss dort erstmal aufgeräumt werden. Die Tourist-Information Ramsau erklärt der AZ: "Durch das Wimbachtal fließt viel Wasser mit Holz und Gröll zusammen, vor allem im Frühling." Dadurch könne es passieren, "dass nach dem Winter viele Reparaturarbeiten anstehen, die viel Zeit in Anspruch nehmen." Dabei gilt: Die Sicherheit der Gäste habe "äußerste Priorität". Daher fällt die Eröffnung der Wimbachklamm jedes Jahr auf einen anderen Termin, je nachdem, wie viel repariert werden muss. In diesem Jahr ist sie ab 1. Mai wieder geöffnet, der Homepage zufolge von 7 bis 19 Uhr.
Was muss man als Besucher wissen? Die Touristen-Information lässt wissen: "Die Wimbachklamm wird als Alpiner Steig eingestuft. Die Holzstege sind durch den Wassernebel nass und rutschig, daher ist festes Schuhwerk dringend notwendig." Hunde müssen an der Leine geführt werden. Der Zugang sei zudem nicht barrierefrei.
Einkehr im früheren Jagdschloss der Wittelsbacher
Durch die Länge von rund 200 Metern (im Vergleich dazu: Die Partnachklamm ist 700 Meter lang) sei die Wimbachklamm für Erwachsene, aber auch kleine Abenteurer geeignet. "Die Wasserspiele in der Klamm sind sehr beeindruckend", so die Tourist-Information. Auf der Webseite heißt es weiter: Der Wanderweg schlängele sich "über Brücken und Stege an den steilen Felswänden der Schlucht entlang".
Nach der Klamm könne man weiterwandern ins Wimbachtal zwischen den zwei Bergmassiven Watzmann und Hochkalter. Die raue Landschaft auf 800 Höhenmeter ähnele "fast einem anderen Planeten".
Wer dort wandern geht, kann im Wimbachschloss einkehren (ebenfalls seit dem 1. Mai geöffnet). Die Berggaststätte war früher ein Jagdschloss der Wittelsbacher. Der letzte Fürstprobst Berchtesgadens, Joseph Conrad von Schroffenberg, ließ es bereits 1784 errichten. Ab 1810 nutzten es die Wittelsbacher. König Max II. und Prinzregent Luitpold "schätzten das Wimbachtal als Jagdrevier und veranstalteten hier Hofjagden", heißt es zur Historie der heutigen Berggaststätte. Wenn es keine weiteren Unwetterschäden gibt, bleibt die Klamm täglich geöffnet bis Ende Oktober.

Ebenfalls wieder seit 26. April geöffnet hat die Breitachklamm bei Oberstdorf. Am vergangenen Freitag wurden noch die letzten Restarbeiten erledigt, wie es auf AZ-Nachfrage hieß. Hier gilt: Geeignet ist es für Familien genauso wie für ältere Besucher.
Für den Besuch: Grundfitness und rutschfeste Schuhe
Aber: Alle Teilnehmer sollten über eine gewisse Grundfitness verfügen. "Ebenso entscheidend ist eine passende Ausrüstung, insbesondere gutes, rutschfestes Schuhwerk, da der Weg stellenweise anspruchsvoll und feucht sein kann", heißt es vom Breitachklammverein auf AZ-Nachfrage. "Auch wetterangepasste Kleidung sollte nicht vergessen werden, da es in der Klamm in der Regel spürbar kühler ist als in der Umgebung außerhalb."
Die Höllentalklamm bei Grainau öffnet erst später, voraussichtlich am 8. Juni. Das teilt die DAV-Sektion Garmisch-Partenkirchen der AZ mit und weist gleichzeitig daraufhin, dass man sich vorab online informieren solle, ob der Termin wirklich gehalten werden kann.
Die Klausenbachklamm bei Reit im Winkl ist dagegen das ganze Jahr über geöffnet.