Nach Schlagloch-Sturz: Radlerin verklagt Stadt
Würzburg - Eine Radfahrerin hat die Stadt Würzburg verklagt, weil sie wegen eines Schlaglochs gestürzt ist und sich dabei schwer verletzt hat. "Es gab heute einen frühen, ersten Termin", sagte ein Sprecher des Landgerichts Würzburg und bestätigte damit einen Bericht des Radiosenders Bayern 1. Die Frau fordert von der Stadt Schmerzensgeld. Die Stadt sei ihrer Pflicht, die Straße in einem sicheren Zustand zu erhalten, nicht nachgekommen, sagte die 44-Jährige dem Sender. Die Frau war Weihnachten 2013 wegen der Straßenschäden gestürzt und hatte sich trotz Helms ein Schädel-Hirn-Trauma mit Gehirnblutung sowie einen gebrochenen Arm zugezogen.
Die Stadt wies die Vorwürfe zurück. "Die Klageerwiderung ist heute eingegangen", sagte der Gerichtssprecher weiter. Die Verhandlung werde am 27. Oktober fortgesetzt. Dann sollen Zeugen zum Zustand der Straße befragt werden. Zudem sei es möglich, dass das Gericht "in jahreszeitlicher Nähe zum Unfallzeitpunkt" den Unglücksort in Augenschein nehmen wird, um die Unfallsituation besser einschätzen zu können.
Erst im Frühjahr 2014 hatte das Oberlandesgericht München einen ähnlichen Fall verhandelt. Dort hatte eine Radfahrerin nach einem Sturz wegen eines mit Regenwasser gefüllten Schlaglochs die Kommune auf Schadenersatz und Schmerzensgeld verklagt. Sie erlitt eine Schulterverletzung mit bleibender Einschränkung.
Das Gericht gab ihr nur teilweise Recht: Sie hätte zwar nicht mit einem derart tiefen Schlagloch rechnen müssen - deshalb muss die Kommune zur Hälfte haften. Da sie die große Pfütze aber sehen konnte und hineinfuhr, obwohl sie deren Tiefe nicht abschätzen konnte, treffe auch sie eine Teilschuld.