Nach Schädlingsplage: Bäckerei ist pleite

Eine Alzenauer Bäckerei ist nach einem massiven Schädlingsbefall pleite gegangen. In den Backräumen waren Schaben, Mehlwürmer und anderes Getier gefunden worden.
von  dpa
Die Bäckerei musste Insolvenz anmelden, nachdem massive Mengen von Ungeziefer in den Backräumen gefunden wurden.
Die Bäckerei musste Insolvenz anmelden, nachdem massive Mengen von Ungeziefer in den Backräumen gefunden wurden. © dapd

Eine Alzenauer Bäckerei ist nach einem massiven Schädlingsbefall pleite gegangen. In den Backräumen waren Schaben, Mehlwürmer und anderes Getier gefunden worden. Der Insolvenzverwalter beschuldigt die Behörden, den Betrieb in die Pleite gestürzt zu haben.

Alzenau – Die wegen massiven Schädlingsbefalls seit mehr als einem Monat geschlossene Bäckerei Heeg in Alzenau (Landkreis Aschaffenburg) ist pleite. Der Insolvenzantrag wurde bereits vor einer Woche gestellt, sagte ein Sprecher des Amtsgerichtes Aschaffenburg am Dienstag und bestätigte damit einen Bericht des Bayerischen Rundfunks. Lebensmittelkontrolleure hatten Ende Oktober in den Backräumen Schaben, Kornkäfer, Mehlwürmer und Maden gefunden und Baumängel festgestellt. Die Produktion war seitdem stillgelegt. Dem vorläufigen Insolvenzverwalter zufolge ist das Unternehmen nicht mehr zu retten.

Die Bäckerei Heeg musste in den vergangenen Wochen frische Backwaren zukaufen, um ihre rund zehn Filialen im Raum Alzenau und Hanau weiter betreiben zu können. Die Firma beschäftigt nach eigenen Angaben fast 90 Mitarbeiter. Insolvenzverwalter Heinz-Joachim Feldmann will nun die Filialen an andere Bäckereien verkaufen. Diese könnten möglicherweise auch das Personal übernehmen, sagte der Anwalt.

Mit Blick auf die Schließung der Produktion erhebt Feldmann Vorwürfe gegen die Behörden. Sie hätten dem Betrieb keine Chance gegeben, weiterzumachen oder die Mängel zu beheben, kritisierte er. „Das Unternehmen wurde mit einem Schlag ruiniert und ist deshalb in die Pleite gerutscht.“ Vor der Schließung der Produktion sei Heeg nicht zahlungsunfähig gewesen.

Einem Sprecher des Landratsamtes zufolge waren in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal Hygienemängel in der Bäckerei festgestellt worden. Zudem seien gravierende Baumängel bis Ende Oktober nicht wie vereinbart behoben und außerdem wieder Schädlinge gefunden worden. „Das ist der Grund, warum wir so massiv gehandelt haben“, sagte er weiter. Daher habe die Behörde auch die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.

Zum Jahresanfang hatte bereits die oberbayerische Großbäckerei Müller-Brot Insolvenz angemeldet, nachdem Schädlinge in dem Betrieb in Neufahrn festgestellt wurden.

 

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