Nach Höllentrip mit Dodge Viper: 28-Jähriger in Lebensgefahr

Einmal rasen wie ein Rennfahrer, mit 506 PS unterm Hintern die Landschaft an sich vorbeifliegen sehen: Zwei junge Männer aus Baden-Württemberg haben sich diesen Traum am Samstag erfüllt – und einer hat ihn fast mit dem Leben bezahlt.
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Mehr als 200 Euro verlangen Anbieter für eine Dofge Viper – pro Stunde, wohlgemerkt. Ein 28-Jähriger verunglückte nun schwer mit dem Rennwagen.
az Mehr als 200 Euro verlangen Anbieter für eine Dofge Viper – pro Stunde, wohlgemerkt. Ein 28-Jähriger verunglückte nun schwer mit dem Rennwagen.

Einmal rasen wie ein Rennfahrer, mit 506 PS unterm Hintern die Landschaft an sich vorbeifliegen sehen: Zwei junge Männer aus Baden-Württemberg haben sich diesen Traum am Samstag erfüllt – und einer hat ihn fast mit dem Leben bezahlt.

WEILHEIM/PASSAU/PLECH Die beiden 28- und 23-Jährigen mieteten sich eine echte Höllenmaschine, einen Dodge Viper SRT 10. Der Rennwagen beschleunigt von null auf 100 in 4,6 Sekunden – dazu versprechen Vermieter „infernalischen Sound, eindrucksvolle Dynamik, imposante Formen“. „Die atemberaubende Kraft des Zehnzylinders pulsiert geradezu unter der Haut und elektrisiert jeden, der in Ihrer Nähe steht“, heißt’s im Internet. Entsprechend ist der Mietpreis: Über 200 Euro verlangen Anbieter für den Rennwagen – pro Stunde, wohlgemerkt.

Damit sich die Investition auch lohnt, gab der 28-jährige Fahrer am Samstagabend richtig Gas: Auf der B472 bei Habach (Kreis Weilheim), wo eigentlich 100 Stundenkilometer erlaubt sind, war er nach Polizeiangaben „deutlich schneller“ unterwegs, als er mit dem Auto von der Fahrbahn abkam, ins Schleudern geriet und sich überschlug. Mit den Rädern nach oben schlitterte das Cabrio weiter, so dass der 28-Jährige lebensgefährliche Kopfverletzungen erlitt. Sein Beifahrer (23) kam glimpflicher davon. Er erlitt nur ein Schleudertrauma.

„Als wir kamen, war er sogar ansprechbar“, sagt Andreas Hoiß, Gruppenführer der Habacher Feuerwehr, die mit 25 Mann zum Unfallort eilte. Ein Motorradfahrer hatte die Verletzten da schon aus dem Wagen befreit, weil der Dodge Viper zunächst kurz gebrannt hatte. „Aber der Motor lief noch, auch das Licht am Wagen war an, als wir eintrafen“, sagt Hoiß.

Nach Angaben von Andreas Czerweny, Leiter der Polizei-Einsatzzentrale Weilheim, ist der gemietete Rennwagen ein Totalschaden in Höhe von rund 100000 Euro.

Per Rettungshubschrauber kam der Fahrer ins Unfallklinikum Murnau. Um nähere Aufschlüsse über die Geschwindigkeit zu erhalten, mit der die beiden Männer unterwegs waren, wird jetzt ein technisches Gutachten erstellt. Die Straße, an der häufiger Unfälle passieren, war drei Stunden lang total gesperrt.

Tödlich verletzt wurde – ebenfalls am Samstag – ein Autofahrer (41) auf der A9 München-Bayreuth bei Plech. Er geriet aus noch unbekannter Ursache ins Schleudern und raste ungebremst in ein Feuerwehrfahrzeug, dessen Besatzung gerade dabei war, einen brennenden Reisebus zu löschen. Der Fahrer aus dem Kreis Fürth wurde eingeklemmt und starb.

Schon am frühen Samstagmorgen ging auf der A3 gar nichts mehr. Gegen 6.15 Uhr ereignete sich bei Garham (Kreis Passau) ein Auffahrunfall mit sieben Fahrzeugen und neun Verletzten. Schuld an der Massenkarambolage war ein Unfall, der sich schon um 4.40 ereignet hatte: Durch den Rückstau, der da entstand, krachte es später erneut. Folge: 20 Kilometer Stau.

Daniela Transiskus

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