Nach dem Skandal: Bayern-Ei darf seine Ställe wieder füllen

Der Name Bayern-Ei ist seit 2014 untrennbar mit einem der größten Lebensmittelskandale der letzten Jahre verknüpft. Jetzt darf das Unternehmen die Produktion wieder aufnehmen – allerdings unter strengen Auflagen.
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Bayern-Ei darf wieder produzieren - allerdings nicht für den direkten Verkauf an Endverbraucher.
dpa Bayern-Ei darf wieder produzieren - allerdings nicht für den direkten Verkauf an Endverbraucher.

Ettling - Das niederbayerische Unternehmen Bayern-Ei hatte Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Regensburg zufolge im Jahr 2014 mit Salmonellen verunreinigte Eier europaweit verkauft. Kontaminierte Eier der Firma sollen für hunderte Erkrankungen in ganz Europa und den Tod eines 94 Jahre alten Mannes in Österreich verantwortlich sein.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem früheren Geschäftsführer vor, die Auslieferung von Eiern der Güteklasse A auch dann noch veranlasst zu haben, als mehrfach Salmonellen-Verunreinigungen nachgewiesen worden waren. Ihm droht daher eine mehrjährige Haftstrafe - unter anderem wegen Betrugs in 392 Fällen mit einem Gesamtschaden von mehr als vier Millionen Euro sowie wegen Körperverletzung mit Todesfolge und gefährlicher Körperverletzung.

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Hunderttausende Hennen produzieren Eier für Kosmetika

Ungeachtet dessen darf der Betrieb nun wieder in die Eierproduktion einsteigen. Das teilte die Regierung von Niederbayern am Dienstag mit. Demnach hat Bayern-Ei am Produktionsstandort Ettling bereits damit begonnen, wieder Legehennen einzustallen. Bis Ende der Woche sollen die Stallungen dann wieder voll sein. Um wie viele Hennen es dabei konkret geht, wollte die Regierung allerdings nicht sagen. Ursprünglich waren für die Anlage 487.500 Legehennen genehmigt worden, vor der Schließung waren dort rund 460.000 Tiere untergebracht.

Die sogenannte "Wiedereinstallung" findet wird durch das Landratsamt Dingolfing-Landau kontrolliert. Der Betrieb darf aufgrund behördlicher Auflagen zunächst nur B-Eier in den Verkehr bringen. Diese Eier dürfen nicht direkt an Verbraucher abgegeben werden, sondern können zur Weiterverarbeitung verkauft werden. Abnehmer sind beispielsweise die Nahrungsmittelindustrie die Kosmetikindustrie, die insbesondere Eiweiß zur Herstellung vieler Produkte benötigt.

Um wieder A-Eier verkaufen zu dürfen, benötigt Bayern-Ei eine Freigabe durch das zuständige Landratsamt Dingolfing-Landau. Die Freigabe kann erst erteilt werden, wenn drei aufeinander folgende amtliche Proben mit einem negativen Salmonellenbefund vorliegen und das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) eine entsprechende fachliche Stellungnahme abgegeben hat.

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