Nach dem Bomben-Alarm: So sicher ist unser Flughafen
150 Mitarbeiter kontrollieren die Nürnberger Fluggäste und ihr Gepäck. Dabei kommen auch Röntgengeräte und Sprengstoff-Detektoren zum Einsatz
NÜRNBERG Der Nürnberger Flughafen ist übersichtlicher und kleiner. Außerdem ist jeder Sicherheits-Mitarbeiter verpflichtet, die von ihm kontrollierten Gepäckstücke zu begleiten. Deshalb, so sagt es Werner Nestrojil von der Sicherheitsgesellschaft des Flughafens (SGN), sei es nicht möglich, dass ein Fall wie München passiert. Dort wurde Bomben-Alarm ausgelöst, weil ein Geschäftsmann mit einem verdächtigen Laptop während der Kontrolle im Gewühl verschwand. „Doch menschliche Fehler können wir nicht ausschließen“, sagt Nestrojil.
So sehen die Sicherheits-Vorkehrungen am Nürnberger Airport aus: Jeder Fluggast wird von den Luftsicherheits-Assistenten der SGN überprüft. Er muss durch einen Metalldetektor gehen, sein Gepäck wird durchleuchtet. Die SGN, die dem Freistaat (51 Prozent) und der Nürnberger Wach- und Schließgesellschaft gehört, hat 150 Mitarbeiter. Sie werden nach dem Tarif für den Öffentlichen Dienst bezahlt. Das Einstiegsgehalt liegt bei 1500 Euro netto, wehrt Nestrojil den Vorwurf schlechter Bezahlung ab.
Die Luftsicherheits-Assistenten stellen die „Ungefährlichkeit des Gepäcks fest“, erläutert Werner Brunner vom Luftamt Nordbayern. Wenn einem der Mitarbeiter auf dem Bildschirm des Röntgengeräts etwas Verdächtiges auffällt, dann muss der Fluggast das Gepäckstück für weitere Kontrollen öffnen. Die Sicherheitsleute werden ständig geschult. Das Luftamt als Kontrollbehörde macht auch regelmäßig Schmuggel-Tests. Doch in fast allen Fällen fliegen die Tester auf. „Wenn nicht, gibt es Nachschulungen für alle“, so Brunner.
Bei Verdacht kommt das Gasspürgerät zum Einsatz. Mit einem Speziallappen wischt der Mitarbeiter über den Gegenstand. Das Tuch kommt in einen Gas-Chromatographen, der Sprengstoff-Moleküle erkennen kann. „Der kommt jeden Tag einige Dutzend Mal zum Einsatz. Aber Sprengstoff hat er hier in Nürnberg noch nie angezeigt“, sagt Brunner. mir
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