Nach Amoklauf: Wie sicher sind Nürnbergs Schulen?

Für jedes Gebäude gibt's ein Sicherheitskonzept. Psychologen kümmern sich um Problemkinder.
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Polizeieinsatz vor der Herschelschule nach einer Schlägerei vor zwei Jahren.
Berny Meyer 2 Polizeieinsatz vor der Herschelschule nach einer Schlägerei vor zwei Jahren.
"Alle Schulleiter haben den Notfallplan griffbereit“, sagt Schulamtsleiter Manfred Schreiner.
Berny Meyer 2 "Alle Schulleiter haben den Notfallplan griffbereit“, sagt Schulamtsleiter Manfred Schreiner.

Für jedes Gebäude gibt's ein Sicherheitskonzept. Psychologen kümmern sich um Problemkinder.

NÜRNBERG In Nürnbergs Schulen gab es gestern kein anderes Thema als den Amoklauf! Auf dem Schulweg, in den Klassen und auf den Pausenhöfen sprachen Kinder und Lehrer nur darüber. Was ging in dem Täter vor? Wie sicher sind Nürnbergs Schulen?

Schon nach dem Amoklauf im Erfurter Gutenberg-Gymnasium, bei dem vor sieben Jahren 17 Menschen ums Leben kamen, haben Nürnbergs Schulen Sicherheits-Konzepte aufgestellt. Dort ist genau geregelt, so Manfred Schreiner, Leiter des Amts für Volks- und Sonderschulen, wie auf Amokläufe zu reagieren ist.

„Wenn der Amoklauf während des Unterrichts passiert, werden Schüler und Lehrer per Durchsage alarmiert“, erläutert er. Lehrer und Schüler müssen sich in ihren Klassenzimmern sammeln und die Türen verbarrikadieren. Zudem sind die Vorhänge zu schließen und die Schüler müssen Türen und Fenstern fern bleiben, um dem Amokläufer kein Ziel zu bieten. Sollte ein Amokläufer während der Pause in die Schule gelangen, müssen die Schüler das Gelände sofort verlassen. „Alle Schulleiter haben den Notfallplan griffbereit“, sagt Schreiner.

Nach dem Erfurter Drama wurde auch das Zugangskonzept verändert. „Früher gab es viele Türen, durch die man ins Schulhaus kam“, erläutert Schreiner. „Die haben wir so umgebaut, dass sie nur noch als Fluchttüren nach außen geöffnet werden können.“ Damit könne kontrolliert werden, wer das Gelände betrete.

Schulen sind kein Hochsicherheitstrakt

Allerdings gewähre das auch nur eine relative Sicherheit. „Wir haben keinen Pförtner. Und ein ehemaliger Schüler kommt immer rein“, zeigt Schreiner die Grenzen auf. Auch hält er wenig von einem Sicherheitsdienst oder Metall-Detektoren am Schuleingang. „Unsere Schulen sind kein Hochsicherheitstrakt. Wir wollen Schulen, die Lern- und Lebensraum sind.“

Deshalb sei es wichtig, frühzeitig auf Schüler zuzugehen, die Probleme haben. „Wenn, wie in Erfurt, ein Schüler von der Schule verwiesen wird, dann lassen wir ihn nicht allein. Er wird psychologisch betreut.“ Auch wird den Schülern immer wieder klar gemacht, dass es kein Verpetzen ist, wenn sie ihre Lehrer darauf hinweisen, dass einer ihrer Klassenkameraden Gewaltphantasien hat. „Wir hatten das erst kürzlich bei zwei Gymnasiasten. Um die hat sich der Krisendienst gekümmert. Aber wir haben sie nicht ausgeschlossen.“ mir

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