Nach 173 Jahren: Endgültiges Aus für Traditionsbrauerei aus Bayern
Es ist aus, nach 173 Jahren. Ab diesem Samstag, 31. Mai, ist Lang-Bräu aus Schönbrunn (Wunsiedel) Bier-Geschichte. Diese schwere Entscheidung mussten die Brüder Richard und Rudolf Hopf vor wenigen Monaten bekanntgeben.
Ihnen war wichtig, Gerüchten vorzubeugen: Das kleine mittelständische Unternehmen aus Bayern sei nicht insolvent und sie hörten auf, ohne Schulden zu hinterlassen. Um auch in Zukunft auf dem Markt bestehen zu können, hätten sie zwölf Millionen Euro in die Brauereitechnik und -gebäude investieren müssen. Zu viel.
"Keine langfristige und seriöse Möglichkeit"
„Wir sehen keine langfristige und seriöse Möglichkeit, eine Summe dieser Größenordnung unter den gegebenen Rahmenbedingungen zu stemmen und auch auf Sicht zurückzuzahlen“, teilten sie mit.

In ihrer letzten Woche als Lang-Bräu-Chefs waren sie noch einmal beim Bayerischen Brauerbund, „um uns von allen Mitgliedern als aktive Brauerei zu verabschieden“, wie sie auf Facebook schrieben. Wenige Tage vor dem endgültigen
"Emotionale Achterbahnfahrt"
Aus lässt Rudolf Hopf die AZ wissen, wie es ihnen aktuell geht: „Es ist eine emotionale Achterbahnfahrt.“ Die letzte Flasche sei vom Band gelaufen, das sei sehr bewegend gewesen, „für unsere Mitarbeiter, Fans und für uns“. Die allerletzte Flasche habe sich der Füllmeister gesichert, er habe 35 Jahre im Betrieb gearbeitet.

Die Brauerei mit dem Slogan „Läuft“ erfahre gerade noch viel Zuspruch. „Viele Fans von weiter weg kommen bewusst, um bei uns vor Ort nochmal einzukaufen und ihre Vorräte für die nächsten Monate aufzufüllen und sich persönlich zu verabschieden.“
Der Brauereigetränkemarkt wird noch bis Oktober für die Pfandrückgabe zu speziellen Zeiten geöffnet sein.

Was den Brauerei-Chefs besonders am Herzen lag
Es soll auch noch einen Abverkauf des kleineren Inventars geben, so Hopf. Für die großen Stücke wie die Füllerei arbeite man mit professionellen Händlern zusammen.
Die gute Nachricht: „Alle Mitarbeiter haben Anschlussbeschäftigungen gefunden.“ Das sei ihnen „sehr am Herzen gelegen“.
"Ihr seid das Herzstück unserer Brauerei"
Laut einer früheren Presseinformation zur Schließung hatten sie neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Bei Facebook schreiben sie an ihr Team gerichtet: „Ihr seid das Herzstück unserer Brauerei. Das bleibt auch so, selbst wenn sich nun ein Kapitel schließt.“
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