Nach 173 Jahren: Aus für Traditionsbrauerei aus Bayern

Es wären zu große Investitionen notwendig gewesen. Deswegen ist am 31. Mai für das Unternehmen aus Wunsiedel Schluss. Wer sich die letzte Flasche Bier gesichert hat und wie es ihnen mit dem Ende der langen Familientradition ergeht.
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Ein Blick von außen.
Christian Wölfel/Lang-Bräu 5 Ein Blick von außen.
Im knallroten „Läuft“-Outfit: Rudolf Hopf (links) und sein Bruder Richard Hopf.
Lang Bräu 5 Im knallroten „Läuft“-Outfit: Rudolf Hopf (links) und sein Bruder Richard Hopf.
"Letzte Abfüllung": Die Brauerei aus Wunsiedel-Schönbrunn hat zum letzten Mal Bier abgefüllt.
Lang Bräu/Facebook 5 "Letzte Abfüllung": Die Brauerei aus Wunsiedel-Schönbrunn hat zum letzten Mal Bier abgefüllt.
Eine Landjugend aus der Region hat sich noch 250 Kästen von Lang-Bräu gesichert.
Lang Bräu/Facebook 5 Eine Landjugend aus der Region hat sich noch 250 Kästen von Lang-Bräu gesichert.
Natürlich im knallroten "Läuft"-Outfit: Rudolf Hopf (links) und sein Bruder Richard Hopf.
Lang-Bräu 5 Natürlich im knallroten "Läuft"-Outfit: Rudolf Hopf (links) und sein Bruder Richard Hopf.

Es ist aus, nach 173 Jahren. Ab diesem Samstag, 31. Mai, ist Lang-Bräu aus Schönbrunn (Wunsiedel) Bier-Geschichte. Diese schwere Entscheidung mussten die Brüder Richard und Rudolf Hopf vor wenigen Monaten bekanntgeben.

Ihnen war wichtig, Gerüchten vorzubeugen: Das kleine mittelständische Unternehmen aus Bayern sei nicht insolvent und sie hörten auf, ohne Schulden zu hinterlassen. Um auch in Zukunft auf dem Markt bestehen zu können, hätten sie zwölf Millionen Euro in die Brauereitechnik und -gebäude investieren müssen. Zu viel.

"Keine langfristige und seriöse Möglichkeit"

„Wir sehen keine langfristige und seriöse Möglichkeit, eine Summe dieser Größenordnung unter den gegebenen Rahmenbedingungen zu stemmen und auch auf Sicht zurückzuzahlen“, teilten sie mit.

Natürlich im knallroten "Läuft"-Outfit: Rudolf Hopf (links) und sein Bruder Richard Hopf.
Natürlich im knallroten "Läuft"-Outfit: Rudolf Hopf (links) und sein Bruder Richard Hopf. © Lang-Bräu

In ihrer letzten Woche als Lang-Bräu-Chefs waren sie noch einmal beim Bayerischen Brauerbund, „um uns von allen Mitgliedern als aktive Brauerei zu verabschieden“, wie sie auf Facebook schrieben. Wenige Tage vor dem endgültigen

"Emotionale Achterbahnfahrt"

Aus lässt Rudolf Hopf die AZ wissen, wie es ihnen aktuell geht: „Es ist eine emotionale Achterbahnfahrt.“ Die letzte Flasche sei vom Band gelaufen, das sei sehr bewegend gewesen, „für unsere Mitarbeiter, Fans und für uns“. Die allerletzte Flasche habe sich der Füllmeister gesichert, er habe 35 Jahre im Betrieb gearbeitet.

"Letzte Abfüllung": Die Brauerei aus Wunsiedel-Schönbrunn hat zum letzten Mal Bier abgefüllt.
"Letzte Abfüllung": Die Brauerei aus Wunsiedel-Schönbrunn hat zum letzten Mal Bier abgefüllt. © Lang Bräu/Facebook

Die Brauerei mit dem Slogan „Läuft“ erfahre gerade noch viel Zuspruch. „Viele Fans von weiter weg kommen bewusst, um bei uns vor Ort nochmal einzukaufen und ihre Vorräte für die nächsten Monate aufzufüllen und sich persönlich zu verabschieden.“

Der Brauereigetränkemarkt wird noch bis Oktober für die Pfandrückgabe zu speziellen Zeiten geöffnet sein.

Eine Landjugend aus der Region hat sich noch 250 Kästen von Lang-Bräu gesichert.
Eine Landjugend aus der Region hat sich noch 250 Kästen von Lang-Bräu gesichert. © Lang Bräu/Facebook

Was den Brauerei-Chefs besonders am Herzen lag

Es soll auch noch einen Abverkauf des kleineren Inventars geben, so Hopf. Für die großen Stücke wie die Füllerei arbeite man mit professionellen Händlern zusammen.

Die gute Nachricht: „Alle Mitarbeiter haben Anschlussbeschäftigungen gefunden.“ Das sei ihnen „sehr am Herzen gelegen“.

"Ihr seid das Herzstück unserer Brauerei"

Laut einer früheren Presseinformation zur Schließung hatten sie neun Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Bei Facebook schreiben sie an ihr Team gerichtet: „Ihr seid das Herzstück unserer Brauerei. Das bleibt auch so, selbst wenn sich nun ein Kapitel schließt.“

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