N-Ergie verspricht: Gas und Strom billiger!
NÜRNBERG - Der Nürnberger Versorger kauft mit anderen Stadtwerken die Thüga für 2,9 Milliarden Euro - der Energiemarkt wird umgekrempelt
Dieser Mega-Deal soll Strom und Gas in Nürnberg billiger machen! Für 2,9 Milliarden Euro hat die N-Ergie zusammen mit anderen kommunalen Versorgungsunternehmen die Thüga AG gekauft. Damit wird der deutsche Energiemarkt umgekrempelt. Die Stadtwerke können nun gemeinsam auftreten, bessere Mengenrabatte aushandeln und somit Strom und Gas günstiger einkaufen. Das sagt jedenfalls Nürnbergs N-Ergie-Boss Herbert Dombrowsky. Die Thüga (630 Millionen Euro Jahresumsatz, 270 Millionen Jahresüberschuss) ist bisher eine Tochter des Energie-Riesen E.on-Ruhrgas. In ihr sind mehr als 90 Minderheitsbeteiligungen an kommunalen Versorgern zusammengefasst. So gehören der Thüga 40,8 Prozent der N-Ergie.
Das bleibt weiterhin so. Allerdings nutzen die beteiligten Stadtwerke als neue Eigentümer die Thüga nun als gemeinsame Dach-Gesellschaft. Zum einen für den Energie-einkauf. Die neue Thüga wird künftig aber auch gemeinsame Großprojekte wie den Bau von Kraftwerken oder die Nutzung erneuerbarer Energien auf den Weg bringen. Gerade diesen Bereich wollen die Stadtwerke ausbauen. Denn mit der Energieproduktion können sie derzeit viel Geld verdienen. Dombrowsky rechnet damit, dass die beteiligten Stadtwerke durch den Thüga-Kauf Marktanteile gewinnen werden: „Ich erwarte schon im ersten Jahr einen Überschuss.“
450 Millionen Euro steuert die N-Ergie zum 2,9-Milliarden-Kauf bei. Ein Teil wird über Kredite finanziert. Die Kosten dafür werden jedoch nicht auf die Energiepreise draufgeschlagen. „Unsere Kunden werden von dem Erwerb nichts merken“, versichert Dombrowsky. „Die Preise für Strom und Gas werden wegen des Kaufs nicht teurer, sondern eher billiger.“ Voraussetzung sei natürlich, dass es am Weltenergiemarkt nicht zur Preisexplosion komme. Jetzt muss das Kartellamt den Deal noch absegnen. Und auch die Nürnberger Stadtpolitik muss zustimmen. Beides soll bis Jahresende über die Bühne gehen. Michael Reiner
- Themen: