Mutter Messer in die Brust gerammt

Der 45-jährige Fräser, der Mutter und Stiefvater attakierte, steht wegen versuchten Totschlags vor Gericht.
von  Abendzeitung
Winkelhaid: In diesem schmucken Anwesen am Dorfteich ging Armin H. (45) mit einem Kampfmesser auf seine Mutter und seinen Stiefvater (beide 63) los.
Winkelhaid: In diesem schmucken Anwesen am Dorfteich ging Armin H. (45) mit einem Kampfmesser auf seine Mutter und seinen Stiefvater (beide 63) los. © K. Schillinger

Der 45-jährige Fräser, der Mutter und Stiefvater attakierte, steht wegen versuchten Totschlags vor Gericht.

NÜRNBERG Es war ein Gerangel auf Leben und Tod: Mit einem Kampfmesser (Klingenlänge 22 Zentimeter) ging Armin H. (45) nachts auf seine Mutter los, rammte es der 63-Jährigen in die Brust. Mit lebensgefährlichen Lungenverletzungen fiel sie zu Boden. Dann attackierte er seinen Stiefvater (63). Der Rentner wehrte den Angreifer in seiner Not mit einem Besenstiel ab. Wegen zweifachen versuchten Totschlags steht der Fräser in dieser Woche vor dem Nürnberger Schwurgericht.

Schauplatz der blutigen Familientragödie war eine gepflegte Doppelhaus-Hälfte am Dorfteich von Winkelhaid (bei Altdorf). Hinter schmiedeeisernen Gittern und Häkelgardinen wohnte das Rentner-Ehepaar im Parterre, Sohn Armin H. einen Stock darüber.

Die Eltern wollten, dass der 45-jährige Sohn endlich auszieht

Seit seine Ehefrau ihn verlassen hatte, gab es ständig Spannungen mit ihm. Die Eltern hatten ihm schon öfters nahegelegt, dass er endlich ausziehen sollte. Auch in der Nacht des 12. September 2008. Der Fräser hatte wieder einmal herumrumort und derart laut Musik gehört, dass es nach unten dröhnte. „Sei ruhig, mach’ nicht soviel Krach“, hatte ihn seine Mutter in ihrer Wohnung ermahnt, „sonst schmeißen wir dich raus.“

Außer sich vor Wut rannte der betrunkene Sohn hinauf in seine Wohnung und kehrte mit seinem Kampfmesser zurück.

Am Donnerstag startet der Prozess am Nürnberger Schwurgericht

Die Eltern hatten ihre Wohnungstüre versperrt, doch Armin H. trat sie mit voller Wucht ein. Dann ging er auf seine Mutter los, die sich dem Rasenden todesmutig in den Weg gestellt hatte. Er stieß ihr das Messer in die rechte Seite, zog es wieder heraus und wandte sich seinem Stiefvater zu. Der verteidigte sich laut Hilfe schreiend erfolgreich mit einem Besen.

Die alarmierte Polizei nahm Armin H. im Garten hinter dem Haus fest, wohin er geflüchtet war. Seine Mutter wurde durch eine Notoperation gerettet, der Stiefvater erlitt einen Schock. Als Nebenkläger werden sie wohl nicht auftreten im dreitägigen Prozess gegen Armin H. Er findet ab Donnerstag um 9 Uhr im Sitzungssaal 228 des Nürnberger Schwurgerichts statt. cis

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