Mutter lässt Baby fast verhungern

Eine Mutter vernachlässigt ihr acht Monate altes Kind– und steht nun vor Gericht. Ihre Erklärung: Depressionen und Alkohol.
von  dpa
Ihr wird vorgeworfen, dass sie ihr Baby verhungern lassen hat: Sindy P. im Landgericht Augsburg, links daneben ihre Anwältin.
Ihr wird vorgeworfen, dass sie ihr Baby verhungern lassen hat: Sindy P. im Landgericht Augsburg, links daneben ihre Anwältin. © dpa

Eine Mutter vernachlässigt ihr acht Monate altes Baby – und steht nun vor Gericht. Ihre Erklärung: Depressionen und Alkohol.

Augsburg – Eine Mutter, die wegen versuchten Mordes an ihrem fast verhungerten Baby angeklagt ist, hat vor Gericht "Fehler" eingeräumt. Zu Beginn des Prozesses vor dem Landgericht Augsburg gab die 29-Jährige am Dienstag an, den lebensbedrohlichen Zustand ihres Säuglings nicht bemerkt zu haben.

"Ich habe nicht gedacht, dass es ihm so schlecht geht, sonst wäre ich doch zum Arzt gegangen." Sie sei zur Tatzeit aber stark depressiv gewesen und habe täglich Alkohol getrunken. "Ich weiß nicht, wie ich das nicht sehen konnte, wie es meinen Kindern geht. Meine Kinder sind alles für mich."

Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau vor, drei ihrer fünf Kinder "aufgrund eigensüchtiger Beweggründe" körperlich und geistig vernachlässigt zu haben. Im Mai 2015 war das jüngste Kind der Frau, ein acht Monate alter Junge, mit einem Gewicht von weniger als vier Kilogramm in die Kinderklinik gebracht worden. Die Ärzte hatten den Säugling retten können. Auch die beiden anderen betroffenen Kinder mussten medizinisch behandelt werden.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.