Mutter holt ihr entführtes Kind aus Tunesien zurück

Der Vater benutzte die kleine Ines (2) als Werkzeug, um sich sein Aufenthaltsrecht in Deutschland zu sichern
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Seit einer Woche wieder vereint: Danuta K. mit ihrer süßen kleinen Tochter Ines.
Privat Seit einer Woche wieder vereint: Danuta K. mit ihrer süßen kleinen Tochter Ines.

Der Vater benutzte die kleine Ines (2) als Werkzeug, um sich sein Aufenthaltsrecht in Deutschland zu sichern

NÜRNBERG Drei Monate bangte Danuta K. (39) um ihre entführte Tochter Ines. Ihr tunesischer Ehemann Ali K. (29) hatte die Zweijährige in seine Heimat gebracht und dort gelassen, bis die Mutter sie unter abenteuerlichen Umständen zurückholte. Wegen Kindsentziehung war der vollbärtige Mann gestern am Nürnberger Amtsgericht angeklagt.

Als angeblicher irakischer Asylant lernte er hier die hübsche Chemie-Laborantin Danuta kennen. Man heiratete, als das Kind da war. Was sie bitter bereute: „Er hat mich nur noch kontrolliert. Ich durfte nirgendwo mehr hin,“ schluchzte die Blondine gestern. Die Scheidung läuft.

"Er hat mich nur noch kontrolliert. Ich durfte nirgendwo mehr hin."

Als Ali K. im Dezember 2009 heimflog, nahm er seine süße kleine Tochter mit. Ihre Mutter stimmte arglos zu. Dann der Schock: Ali K. kam ohne Ines wieder. Und stellte knallharte Bedingungen: Das Kind sollte bis Ende 2011 in Tunis bleiben. Dann wäre er zwei Jahre mit Danuta verheiratet, hätte sich das Aufenthaltsrecht in Deutschland.

Was tun? Von der Deutschen Botschaft in Tunis war keine Hilfe zu erwarten, so Danuta K. Im Internet boten professionelle „Rückholer“ ihre Dienste ab 20.000 Euro aufwärts an. „Das konnte ich mir nicht leisten“, sagte sie. Die verzweifelte Mutter fand schließlich einen Tunesier, der sie beriet. Sie musste mit Geschenken (für 1500 Euro) die Familie des Gatten gnädig stimmen, sie überzeugen, dass sie mit Zustimmung von Ali K. das Kind zurückhole. Wie Danuta K. ihr Kind dann durch die Kontrollen am Flughafen von Tunis brachte, darüber schweigt sie. Normalerweise braucht man dazu die Genehmigung des Gatten. Der saß da bereits in U-Haft, nachdem sie ihn angezeigt hatte.

Das Urteil: Neun Monate Bewährungsstrafe für den „Rabenvater, der sein Kind als Werkzeug für seine Zwecke benutzt hat“, wetterte Richter Christian Freudling. Ines leidet jetzt noch unter dem Trennungs-Trauma. cis

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