Mutter gesteht Tötung ihres Babys - Motiv unklar

Landshut - Eine junge Frau soll ihr Neugeborenes erdrosselt und die Leiche im Kofferraum ihres Autos versteckt haben.
Die angeklagte Mutter legte am Dienstag vor dem Landgericht Landshut ein Teilgeständnis ab. "Ich kann mir selber nicht erklären, warum ich das gemacht habe", sagte die 23-Jährige unter Tränen. Sie habe zwar keine Erinnerung an die Entbindung und die Folgezeit. Sie gehe aber davon aus, dass keine dritte Person für die Tat in Betracht komme.
Verurteilung wegen Totschlags
Das Gericht verurteilte die junge Frau aus Niederbayern zu sechs Jahren und zehn Monaten Haft. "Unmittelbar nach der Entbindung hat sie das Kind mit der Kordel aus ihrem Kapuzenpulli zu Tode stranguliert", begründete der Vorsitzende Richter am Landgericht Landshut, Markus Kring, am Dienstag die Entscheidung. Das Gericht verurteilte die 23-Jährige aus dem Raum Landshut wegen Totschlags.
Die Angeklagte habe ihre Schwangerschaft nicht verdrängt, sich selbst aber durch die Verheimlichung in eine ausweglose Situation manövriert. Zwar attestierte die Kammer der 23-Jährige eine verminderte Steuerungsfähigkeit, diese habe es ihr aber nicht unmöglich gemacht, sich anders zu entscheiden.
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Laut Anklage hatte die damals 22-Jährige in der Nacht zum 6. November heimlich ein lebensfähiges Mädchen in ihrem Elternhaus zur Welt gebracht. Anschließend soll sie das Neugeborene mit einer Kordel aus einem Sweatshirt erdrosselt haben.
Die Leiche hatte die Frau in einem Müllsack in ihrem Auto versteckt. Dort hatte der Vater der Angeklagten die Leiche fünf Tage später gefunden und die Polizei alarmiert. Am Dienstag sind noch die Plädoyers und das Urteil zu erwarten.