Leiche bei Suche nach verschwundener Mutter aus Bayern gefunden: Lebensgefährte festgenommen

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Update vom 28. August: Die seit Anfang August vermisste 36-jährige Frau aus dem Landkreis Oberallgäu könnte Polizeiaussagen zufolge Opfer eines Gewaltverbrechens geworden sein. Aus diesem Grund wurde wegen des Tatvorwurfs eines Tötungsdelikts ein strafrechtliches Ermittlungserfahren eingeleitet, so Polizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Pressemitteilung.
"Die Ermittlungen der Ermittlungsgruppe "Koppel" der Kriminalpolizeiinspektion Memmingen begründen einen dringenden Tatverdacht gegen den 38-jährigen Lebensgefährten der Vermissten", heißt es weiter.
Aus diesem Grund durchsuchten am Donnerstagmorgen Polizei und Staatsanwaltschaft das Wohnanwesen des Verdächtigen, einen Bauernhof und ein Freizeitgrundstück.
Neben Kriminalbeamten und dem Sachbearbeiter der Staatsanwaltschaft Memmingen waren unter anderem Unterstützungskräfte der Zentralen Einsatzdienste sowie mehrere Diensthundeführer mit Leichenspürhunden auch aus benachbarten Polizeipräsidien und Kräfte der Bereitschaftspolizei im Einsatz.
Bei den Durchsuchungen wurde ein Leichnam gefunden. Es liegt nahe, dass es sich dabei vermutlich um die Vermisste handeln dürfte. Der Lebensgefährte der 36-Jährigen wurde vorläufig festgenommen. Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen, insbesondere zur genauen Tatbegehung und zu den Hintergründen der Tat, dauern weiterhin an.
Vieles noch unklar: Mutter aus Bayern verschwunden
Die Schwester der Verschwundenen hatte eine Spendensammlung für deren Kinder gestartet. Bis zum 28. August sind bereits über 7.800 Euro zusammengekommen, die der Versorgung der Kinder zugutekommen sollen.
Erstmeldung vom 25. August: Wie kann ein Mensch einfach spurlos verschwinden? Von einem Tag auf den anderen? Diese unvorstellbare Situation muss gerade die Familie von Valerie v. M. durchleben.
Die 36-Jährige aus Lauben im Unterallgäu ist seit 5. August verschwunden. Seit fast drei Wochen. Die Polizei sucht öffentlich nach der Mutter zweier Kinder. Mit einem Foto, das sie lächelnd und glücklich zeigt.
Das letzte Lebenszeichen: am Abend des 5. August. An diesem Tag verlässt die Frau ihr Zuhause. Nach einem Streit mit ihrem Lebensgefährten. Mit dem Auto fährt sie zu ihrem Freizeit-Grundstück zwischen Lauben und Erkheim, rekonstruiert die Polizei. Es soll sich dabei um einen Pferdestall handeln.
Ihr Auto und ihr Geldbeutel werden gefunden
Um 21.30 Uhr hat ihre Familie noch einmal mit ihr Kontakt via Handy. Danach: nichts. Am 7. August melden Angehörige sie schließlich als vermisst. So schildert es die Polizei.

Auf dem Grundstück, zu dem sie gefahren ist, finden die Beamten ihr Auto. Ohne sie. Von dort verliert sich ihre Spur. Mysteriös: In Landsberg am Lech wird später ihr Geldbeutel gefunden. Wie ist er von Lauben in den oberbayerischen Landkreis gelangt? Und hat sich die Vermisste selbst dort aufgehalten?
In einer ersten Mitteilung der Polizei hieß es, ein "Hinwendungspunkt" könnte in München liegen. Die ausgebildete Tiermedizinische Fachangestellte und Tierphysiotherapeutin wurde dort 1989 geboren.
Polizei: "Leider nichts Neues"
Die Kripo ermittelt. Bisher ohne Erfolg. "Es gibt leider nichts Neues zu berichten", sagt eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West der AZ am Montag. "Die Ermittlungsgruppe der Kriminalpolizei ist mit Hochdruck an dem Fall dran, aber wir können uns nach wie vor nicht in eine Richtung festlegen." Ist die 36-Jährige zum Beispiel aus freien Stücken weggegangen? Befindet sie sich in einer hilflosen Situation? Oder aber: Hat ihr jemand etwas angetan? Die Sprecherin sagt: "Es wird nach wie vor in alle Richtungen ermittelt."
Schwester bei Gofundme: "Unsere Welt steht still"
In der Zwischenzeit hat ihre Schwester aus München einen Spendenaufruf bei der Plattform Gofundme gestartet. Darin heißt es: "Seit dem 5. August 2025 steht unsere Welt still." Und: "Seitdem leben wir in einem Albtraum aus quälender Ungewissheit und ständiger Sorge."

Für die Familie zählt nun – neben der Suche – besonders, dass die Kinder von Valerie bestmöglich umsorgt werden. "In dieser schweren Zeit kommen neben der emotionalen Last auch unerwartete finanzielle Belastungen auf uns zu. Um den Kindern und engsten Angehörigen die Stabilität und Geborgenheit zu geben, die sie jetzt so dringend brauchen, möchten wir die bestmögliche Betreuung organisieren. Wir wollen ihnen mit Therapeuten und Seelsorgern zur Seite stehen, die ihnen helfen, mit dieser unbegreiflichen Situation zurechtzukommen."
Darüber hinaus müsse der "neue Alltag" bestritten werden. "Auch hier kommen wir in Situationen, die Fachkräfte und Hilfe von außen erfordern."
Über 250 Menschen haben schon gespendet
Dazu kommt die Suche nach der Vermissten: "Gleichzeitig möchten wir die Motivation bei freiwilligen Helfern und Unterstützern hochhalten." Auch auf diese kämen ungeplante Kosten zu. Wie Benzin und Verpflegung.
Solange niemand wisse, wo Valerie ist und ob die 36-Jährige unversehrt ist, "wechseln unsere Emotionen ständig zwischen Hoffnung und Angst". Unversucht wollen sie nichts lassen. Ein Kontaktversuch der AZ blieb zunächst unbeantwortet.
Bereits 250 Menschen sind dem Hilfe-Aufruf gefolgt (Stand Montagnachmittag) und haben über 7100 Euro gespendet. Als Zielmarke sind 16.000 Euro angegeben. Die Schwester der vermissten Valerie schreibt am Ende des Aufrufs: "in stiller Hoffnung."
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