Mutter (21) tötet ihr eigenes Kind

Motiv und Tatablauf sind noch völlig unklar. Der Ermittlungsrichter erließ Haftbefehl...
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Schutzbedürftig und zerbrechlich: Hier schlummert friedlich und geborgen ein neugeborenes Kind. Was in Pegnitz eine Mutter dazu brachte, ihr eigenes Baby zu töten, statt es zu behüten, ist noch völlig unklar.
dpa Schutzbedürftig und zerbrechlich: Hier schlummert friedlich und geborgen ein neugeborenes Kind. Was in Pegnitz eine Mutter dazu brachte, ihr eigenes Baby zu töten, statt es zu behüten, ist noch völlig unklar.

Motiv und Tatablauf sind noch völlig unklar. Der Ermittlungsrichter erließ Haftbefehl...

PEGNITZ Was ist nur im Kopf dieser jungen Frau vorgegangen? Am Samstag hat Corinna G.* (21) aus Pegnitz ihre erst sieben Tage alte Tochter erschlagen.

Den bisherigen Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft zufolge ereignete sich das unfassbare Verbrechen gegen 12 Uhr mittags. Die Behörden erfuhren davon erst einige Stunden später durch die Ärzte der Uni-Klinik Erlangen. Dort war das Baby mit schwersten Kopfverletzungen eingeliefert worden. Helfen konnten die Mediziner nicht mehr. Das Mädchen starb gegen 16 Uhr.

Gestern Vormittag führten Rechtsmediziner eine Obduktion des Leichnams durch. Die Untersuchung bestätigte den ersten Befund, dass die Kopfverletzungen todesursächlich waren. Nach Angaben von Oberstaatsanwalt Thomas Janovsky konnte allerdings noch nicht geklärt werden, wodurch diese Verletzungen genau zustande gekommen sind. Nach unbestätigten Informationen gehen die Ermittler davon aus, dass das Kleinkind gegen eine Wand oder auf den Fußboden geschleudert worden sein könnte.

Hatte sie Angst, dass das Mädchen behindert ist?

Völlig unklar ist derzeit noch das Motiv für das Verbrechen. „Wir haben keine belastbaren Erkenntnisse darüber. Das Motiv kennt im Moment nur die Mutter des getöteten Babys“, sagte Janovsky. Doch die junge Frau schweigt.

Hatte sie womöglich Angst, dass das Mädchen behindert und sie mit der Situation überfordert sein könnte? Diese Vermutung ist nicht aus der Luft gegriffen. Corinna G. hat bereits einen zehn Monate alten schwerstbehinderten Sohn. Er wird rund um die Uhr von einem Pflegedienst und den Großeltern betreut, bei denen Corinna G. auch wohnt. Nach Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizei liegen allerdings keine Anhaltspunkte vor, dass auch das Mädchen behindert gewesen sei. Oberstaatsanwalt Janovsky: „Die Obduktion hat derartige Vermutungen nicht bestätigt.“

Corinna G., die lediglich die Tat als solches einräumte, aber keine Einzelheiten preisgeben wollte, wurde gestern Nachmittag dem Ermittlungsrichter des Bayreuther Amtsgerichts vorgeführt. Er erließ gegen 15.30 Uhr einen Haftbefehl wegen Totschlagverdachts. Corinna G. wurde anschließend sofort in die JVA eingeliefert.

Helmut Reister

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