Mutmaßlicher Spessartmörder: Suizidversuch mit Rasierklinge
ASCHAFFENBURG - Der mutmaßliche Spessartmörder Alexander R. hat versucht, sich das Leben zu nehmen. Das sagte der Vorsitzende Richter am Landgericht Aschaffenburg, Stefan Tratz, am Montag zum Verhandlungsauftakt.
Mit einer Rasierklinge hat der mutmaßliche Frauenmörder von Mespelbrunn kurz vor Prozessbeginn versucht, sich umzubringen. Im Würzburger Gefängnis schnitt sich Alexander R. am Montagmorgen in die Unterarme. Der Zustand des 37-Jährigen war nicht lebensbedrohlich, so der Gefängnisleiter. Alexander R. wurde in die psychiatrische Abteilung der Justizvollzugsanstalt verlegt.
Eigentlich sollte dem Mann aus der Spessartgemeinde Heimbuchenthal vor dem Landgericht Aschaffenburg der Prozess gemacht werden. Unter anderem wegen Mordes an seiner großen Liebe Carmen. Der 37-Jährige soll die dreifache Mutter Ende Juli 2008 auf dem Parkplatz des Schlosshotels Mespelbrunn (Kreis Aschaffenburg) mit einem Küchenmesser erstochen haben, weil sie seine Liebe nicht erwiderte. Beide hatten im Schlosshotel gearbeitet.
Die Anklageschrift wurde gestern nicht verlesen. Wegen des Selbstmordversuchs wurde der Prozess ausgesetzt. Am 6. Mai werde es weitergehen, sagte der Vorsitzende Richter Stefan Tratz. Bis dahin soll der Angeklagte wieder verhandlungsfähig sein.
Nach Worten des Gefängnisleiters gab es bisher keine Hinweise, dass sich Alexander R. das Leben nehmen wollte: „Es ist bei uns üblich, dass sich die männlichen Gefangenen am Morgen rasieren.“ Der 37-Jährige habe einen Einwegrasierer erhalten, der „nicht besonders gefährlich“ sei. Damit habe er sich nur oberflächlich verletzen können. Die anderen Zelleninsassen sollen von dem Selbstmordversuch nichts mitbekommen haben.
Der mutmaßliche Mörder hatte bereits in der vergangenen Woche für Aufregung gesorgt, als bekannt wurde, dass er seit Ende März nichts mehr gegessen hat. Am Sonntag hatte der 37-Jährige seinen Hungerstreik aber beendet, er war geschwächt, konnte aber alleine gehen.
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