Mutmaßliche Juwelier-Räuberbande legt Geständnisse ab
WÜRZBURG - Zum Auftakt des Prozesses um einen brutalen Raubüberfall auf ein Würzburger Juwelier-Geschäft haben die drei Angeklagten vor dem Landgericht am Freitag umfassende Geständnisse abgelegt.
Die die drei rumänischen Staatsangehörigen, 34, 50 und 59 Jahre alt, reisten Anfang Juli 2009 aus ihrem Heimatland nach Deutschland ein. „Wir wollten schnelles Geld machen und haben schon in Rumänien verabredet, einen Überfall zu begehen“, ließ der 59-Jährige über seinen Anwalt mitteilen.
Als geeignetes Objekt fanden sie einen Schmuckladen in der Würzburger Innenstadt, in dem nur eine 25-jährige Angestellte anwesend war. „Dort haben wir uns große Beute ohne Gegenwehr erhofft“, sagte der 59-Jährige. Er wartete im Auto, während die beiden anderen Männer am Vormittag des 8. Juli den Laden betraten und die Auszubildende mit Stromstößen aus einem Elektroschocker attackierten.
Als die junge Frau um Hilfe rief, wurde sie zu Boden gerissen, erhielt einen brutalen Faustschlag ins Gesicht und wurde mit Klebeband gefesselt und geknebelt. Die beiden Männer entkamen mit etwa 250 Schmuckteilen. Weil ein Großteil davon Imitate, sogenannte „Dummies“ waren, beläuft sich der Wert der Beute auf rund 18 000 Euro.
Eine Stunde nach dem Überfall wurde das Trio nach einer Großfahndung auf der Autobahn A3 verhaftet, in ihrem Auto fand sich die gesamte Beute des Überfalls. Die beiden jüngeren Täter sind in Deutschland und Rumänien erheblich vorbestraft. Gegen den 34-Jährigen wird auch wegen der Beteiligung an einem fast identischen Überfall auf einen Juwelier in Feucht ermittelt. Er soll am 26. Juni 2009 mit zwei bisher unbekannten Mittätern die Inhaberin des Ladens überfallen, zu Boden gerissen, geschlagen und getreten haben. Anschließend wurde der Frau Paketklebeband über Augen, Mund und Nase gewickelt. Als Kunden den Laden betraten, flüchteten die Täter ohne Beute. Der Prozess wird am Donnerstag (25.03.) fortgesetzt.
ddp