Muss das Tierheim Feucht bald schließen?
Direkt daneben ist ein großes Wohngebiet geplant. Dadurch ist Ärger programmiert
FEUCHT Steht das Tierheim Feucht vor dem Aus? Ein Investor will auf einem unmittelbar angrenzenden Gelände ein Wohngebiet für 400 Familien errichten. Dadurch, befürchten die Betreiber des Tierheims, ist zukünftiger Ärger programmiert.
Vorstand Herbert Sauerer hat den Kurs bereits festgelegt. „Wir sind fest entschlossen, für den Erhalt, die Sicherheit und für die Zukunft des Tierheims und seiner Tiere in Not mit allen Mitteln zu kämpfen“, sagte er zur AZ.
Vor 50 Jahren wurde das Tierheim im Außenbereich der Gemeinde Feucht errichtet. Grund für die Standortwahl war, dass man Ärger wegen der unvermeidlichen Lärmbelästigung, die mit dem Betrieb eines Tierheims verbunden ist, vermeiden wollte. Sauerer: „Wir betreiben einen 24-Stunden-Tiernotdienst, holen entlaufene, ausgesetzte und verletzte Tiere von der Straße – auch nachts. Wenn wir die ins Tierheim bringen, bellen oft die anderen Hunde und machen richtig Lärm. Das können wir schlecht unterbinden.“
Bell-Verbot für Hunde
Der Vereinsvorsitzende befürchtet, dass er von den neuen Nachbarn des geplanten Wohngebiets wegen Lärmbelästigung verklagt werden könnte. Er weist in diesem Zusammenhang auf ein Urteil des Nürnberger Oberlandesgerichts hin. Sauerer: „Grob gesprochen wurde entschieden, dass Anwohner in der Zeit zwischen 22 und 7 Uhr vor Hundegebell geschützt werden müssen. Das heißt, dass Hunde in dieser Zeit nicht bellen dürfen. Doch wie soll das funktionieren? Im Klartext bedeutet das, dass wir das Tierheim schließen müssen.“
Um das Wohngebiet in direkter Nachbarschaft zum Tierheim erst gar nicht entstehen zu lassen, hat sich Herbert Sauerer einen Fachanwalt an die Seite geholt. Und auch die Gewerkschaft ver.di steht ihm mit juristischer Beratung bei. Schließlich stehen auch die Jobs von 20 fest angestellten Mitarbeitern auf dem Spiel. Sauerer: „Für sie wäre der Verlust des Arbeitsplatzes eine Katastrophe.“ hr
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