Musik zu schlecht? Säure- Anschlag bei Rock-Konzert
Vier Manowar-Fans wurden durch die Attacke in der Fürther Stadthalle leicht verletzt. Der Bassist setzte eine Kopfprämie aus, doch vom Täter fehlt jede Spur
FÜRTH Das Konzert der Heavy-Metal-Band Manowar hatte gerade erst begonnen – da breitete sich beim dritten Lied plötzlich in der Fürther Stadthalle ein stechender Geruch aus. Ein Unbekannter hatte einen Buttersäure-Anschlag auf die Fans verübt! Vier Besucher, die die stinkende Flüssigkeit auf den Körper und die Kleidung bekommen hatten, mussten vom Rettungsdienst ärztlich versorgt werden.
Buttersäure ist flüssig und farblos. Schon ein paar Tropfen reichten aus, um den Großen Saal quasi zu verseuchen: Es roch nach Erbrochenem und ranziger Butter. Die Dämpfe reizten Augen und Atemwege, setzten sich in den Klamotten der Besucher fest.
Der Gestank verteilte sich über die Lüftungsanlage
„Es war ätzend und kam ganz plötzlich. Manche haben sich woanders hingestellt – aber kaum einer ist rausgegangen“, schildert einer der 1800 Konzertbesucher, die rund 70 Euro Eintritt gezahlt hatten. Der Tourneeleiter überlegte kurzfristig, den Auftritt der Hardrocker abzubrechen. Dann beschlossen die Sicherheitskräfte, die Türen während der Show offen zu lassen.
Kleine Ursache, große Wirkung: Der Gestank verteilte sich über die Lüftungsanlage in der ganzen Stadthalle, die in der Nacht vollständig umgebaut werden musste. Im Kleinen Saal tagte am Dienstag das bayerische Kabinett. „Es hängt noch immer in der Luft. Selbst durch Reinigen und Lüften haben wir den Geruch nicht rausbekommen“, schildert Robert Steinkugler, Geschäftsführer der Stadthalle.
Wer ist der Täter? Wollte er die Band treffen? War ihm die Musik zu schlecht? Oder handelt es sich einfach um einen üblen Scherz? Die Ermittlungen der Polizei laufen. Und auch Manowar-Bassist Joey DeMaio wollte sich bei der Fahndung nützlich machen: Er setzte noch während des Konzerts 500 Euro Kopfprämie für den Täter aus. au
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