Münchner Wiesn-Wirt kauft bayerisches Luxus-Hotel
Blick auf die Berge und das Murnauer Moos, ein beheiztes Außenschwimmbecken und Saunen im alpinen Blockhaus-Stil: Warum der Alpenhof Murnau als Fünf-Sterne-Hotel gilt, liegt auf der Hand. Nicht umsonst belegt er einen Platz unter den "101 besten Hotels Deutschlands". Trotzdem will das Hotel im Blauen Land den Komfort für Gäste weiter hochschrauben, wie aus einer Mitteilung hervorgeht.
Dabei soll der neue Eigentümer Peter Inselkammer helfen. Der Promi-Hotelier, der unter anderem Wiesn-Wirt des Armbrustschützenzelts und Leiter des Platzl-Hotels ist, übernimmt ab 2026 die Immobilie des Alpenhofs.
Hotelchef Christian Bär, der den Betrieb seit über zehn Jahren leitet, bleibt weiterhin Pächter. Bär teilt mit: "Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Peter Inselkammer als Partner, der die Werte des Hauses teilt und unsere Vision einer zukunftsfähigen Hotellerie unterstützt."

Inselkammer sieht "großes Potenzial" in dem Alpenhof. Sein Ziel: "Bewährtes zu bewahren und gleichzeitig neue Impulse zu setzen." Geplant sind umfangreiche Investitionen in die Modernisierung, den Ausbau des Angebots sowie in mehr Nachhaltigkeit.
Inselkammer "finanzstarker" Immobilieneigentümer
Wie viel Geld in das Hotel gesteckt werden soll, sagt der Alpenhof auf Nachfrage der AZ nicht. Er teilt jedoch mit: "Mit einem finanzstarken und erfahrenen Immobilieneigentümer werden langfristige Investitionen möglich." Demnach sollen "bestehende Stärken wie Wellness, Gastronomie und Zimmerkomfort" weiter ausgebaut werden. Genauere Projekte möchte das Hotel erst nach dem Eigentümerwechsel verkünden.
Bisher gehörte die Immobilie der Trei Real Estate Deutschland GmbH, eine Tochtergesellschaft der Tengelmann-Unternehmensgruppe. Die für den Betrieb verantwortliche Alpenhof Murnau Hotelgesellschaft mbH verkauften die Tengelmanns bereits 2017 an den Geschäftsführer Bär und schlossen einen langjährigen Pachtvertrag ab. Das Arrangement mit der Tengelmann-Dynastie: Alle Gewinne wie auch seine Pacht fließen zurück in den Alpenhof.

Die Anlage gefiel Stammgast Erivan Haub (†), Miteigentümer der Tengelmann-Gruppe, so gut, dass er das Hotel 1992 dem Gründer Hellmut Hofmann (†) abkaufte. Hofmann hatte den Alpenhof 1967 mit rund 30 Zimmern eröffnet, Haub baute die Kapazität in den 90er-Jahren auf knapp 80 aus. 2002 erhielt es erstmals die Fünf-Sterne-Klassifizierung.
Alpenhof Murnau: Moderne bayerische Küche statt Michelin-Sterne
Inzwischen umfasst das Resort 104 Zimmer (ab circa 200 Euro pro Nacht) mit großer Sonnenterrasse sowie einem 2000 Quadratmeter großen Wellnessbereich. Auch ohne die Tengelmann-Familie soll der Fokus laut Hotelchef Bär weiterhin auf "Qualität, regionaler Verbundenheit und ehrlicher Gastfreundschaft" liegen. Unter ihm setzt das Hotel auf moderne bayerische Küche mit regionalen Zutaten statt auf Michelin-Sterne-Küche wie in den Jahrzehnten zuvor.
Mit der Inselkammer-Familie übernimmt ein Münchner Schwergewicht der Gastro- und Brauerei-Branche das Hotel. In ihrer Hand liegt die Inka-Unternehmensgruppe, die unter anderem Eigentümerin des Münchner Luxushotels Königshof ist, sowie die Ayinger- und maßgebliche Anteile an der Augustiner-Brauerei. Angela Inselkammer, Tante von Peter Inselkammer, ist außerdem die Präsidentin vom Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband Dehoga Bayern. Alpenhof-Chef Bär ist im Verband Bezirksvorsitzender für Oberbayern.
Trotz der Investitionspläne soll der laufende Betrieb laut Hotel ohne Unterbrechung und mit allen bestehenden Mitarbeitern fortgeführt werden.
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