Münchner sammelt über 55.000 Unterschriften gegen Kardinal Woelki
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki ist einer der drei Deutschen gewesen, die Anfang Mai bei der Papstwahl in Rom mitstimmten. Jetzt flattert dem neuen Pontifex eine Petition gegen genau diesen Geistlichen ins Haus.
Gestartet hat sie der Münchner Priester Wolfgang Rothe, wie er der AZ bestätigt. Der Titel: "Petition an Papst Leo XIV: Kardinal Woelki ist nicht länger tragbar!"

Tausende Unterschriften seit dem Wochenende
Knapp 56.000 Menschen haben bis Dienstag unterzeichnet.
Um was geht es? Die Staatsanwaltschaft Köln hatte gegen Woelki ermittelt - wegen Vorwürfen der falschen Versicherung an Eides statt und des Meineids.
Das Verfahren wurde allerdings eingestellt. Obwohl die Staatsanwaltschaft selbst befand, dass eine strafrechtliche Verurteilung Woelkis in einem Gerichtsverfahren "wahrscheinlich" gewesen wäre.
Das war die zentrale Frage bei den Ermittlungen
Dennoch hielt man dem Kardinal zugute, dass er noch nie strafrechtlich in Erscheinung getreten sei. Woelki musste eine auferlegte Geldzahlung in Höhe von 26.000 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen.
Die zentrale Frage war, zu welchem Zeitpunkt Woelki über Missbrauchsvorwürfe gegen Priester Bescheid wusste. Sein Bistum teilte mit, er sei unschuldig und habe nicht gelogen.

Das Erzbistum teilt auf AZ-Nachfrage zur Petition mit: "Für Kardinal Woelki stellt das Verfahrensende einen Schlusspunkt dar. Er möchte sich jetzt mit ganzer Kraft und gemeinsam mit den Gläubigen den Zukunftsthemen des Erzbistums Köln widmen."
Was sich der Priester aus München erhofft
Im Text zur Petition bei Change.org heißt es dagegen: Woelki habe "jede Glaubwürdigkeit verloren". Und: "In Anbetracht dessen bitten wir Sie, Heiliger Vater, inständig darum, die Erzdiözese Köln und die katholische Kirche in Deutschland baldmöglichst von der enormen Belastung zu befreien, die die Person und das Verhalten von Kardinal Woelki darstellen."
Was erwartet sich Rothe von der Aktion? "Da sie aus kirchenrechtlicher Sicht einer Anzeige nach staatlichem Recht entspricht, erwarte ich mir durchaus eine Reaktion des Papstes."
- Themen: