München wächst, aber das Land verödet

München boomt, wächst und gedeiht. Doch bayerischen Kommunen droht der Kollaps, warnt eine aktuelle Studie.
Gravierende Veränderungen der Lebensbedingungen stehen den Bayern bevor: Während die Stadt München bis zum Jahr 2025 mit 150000 neuen Bürgern rechnen kann und auf 1,445 Millionen Menschen anwachsen wird, droht vielen ländlichen Gebieten eine Verödung. „Schuld ist die bereits eingesetzte Landflucht sowie die starke Abnahme der sogenannten Elterngeneration in diesen Gebieten“, sagt Petra Klug von der Bertelsmann Stiftung. Die Projektmanagerin zur Bevölkerungsprognose warnt: „Es gibt immer weniger Menschen zwischen 22 und 35 Jahren, die eine Familie gründen können.“
Bis 2025 wird es laut der Studie mehr als 43000 Menschen dieser Altersgruppe weniger in Bayern geben. Der Grund für den Rückgang der Elternjahrgänge liegt in den rückläufigen Geburtenzahlen der letzten Jahrzehnte und der „Bildungswanderung junger Menschen in Städte.
„Das hat gravierende Folgen für Kommunen“, so Klug. „Die Überalterung nimmt zu, Schulwesen und Infrastruktur wird abgebaut, medizinische Versorgung nimmt ab.“ Der Dorfbäcker und das Wirtshaus kann dann der Vergangenheit angehören. Klug: „Wir brauchen schnell Projekte, um junge Menschen auf dem Land zu halten.“