Mordversuch vor Disco: Überführt die Dekra den Täter?
Die Auto-Attacke von Neunkirchen wurde nachgestellt: Der Täter muss genau gesehen haben, wie seine Opfer am Boden kauerten. Seine Anwälte halten dagegen...
NÜRNBERG Überführt ein Dekra-Gutachten den Täter? Wegen dreifachen Mordversuchs ist Alexander W. (21) vor dem Nürnberger Landgericht angeklagt, weil der Gärtner aus Eifersucht seine Freundin und zwei Nebenbuhler mit einem Transporter überrollte und schwer verletzte. Die brutale Attacke wurde Dienstagabend zwei Stunden lang mit dem Original-Fahrzeug und Polizisten als Opfer-Darstellern am Tatort nachgestellt. Der Parkplatz liegt wenige Meter von der Discothek Fun entfernt. Die Frage war: Wie gut konnte Alexander W. das Trio sehen? Er berief sich auf Erinnerungslücken.
„Die Lichtverhältnisse waren anders“, monieren die Verteidiger
Am 1. Februar um 5.34 Uhr raste der betrunkene Gärtner mit Tempo 30 auf seine Freundin Sabine (18) und zwei Bekannte zu. Sie hatten in der Disco den 18. Geburtstag des einen gefeiert. Ein anderer (19) flirtete mit Sabine. Da rannte der Gärtner hinaus, drehte eine Runde mit seinem Pkw und kehrte an den Parkplatz Eisenstraße in Neunkirchen am Sand zurück.
Dort lag Sabine wegen Übelkeit am Boden, die Jungs knieten neben ihr, der eine im weißen T-Shirt. Der Transporter kam den Hügel hoch. Für die zwölf Meter brauchte der Pkw drei Sekunden, so der Dekra-Gutachter. „Die Personengruppe war beim Annähern deutlich erkennbar.“ Berücksichtigt waren Sitzposition im Pkw und Beleuchtung (Auto, Laternen). „Die Lichtverhältnisse waren anders“, monierten die Verteidiger. „Da war kein heller Vollmond wie beim Ortstermin.“ cis
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