Mordprozess Susanne M.: Mühsame Suche nach Beweisen

Seltsame Geräusche in der Tiefgarage – die Kripo bastelte dazu sogar eine „Hör-Kulisse“...
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Sicherten jedes Staubkorn: Die Ermittler bei der Spurensuche auf Parkplatz 23...
bayernpress.com 2 Sicherten jedes Staubkorn: Die Ermittler bei der Spurensuche auf Parkplatz 23...
...dort fand man Susanne M. (†27) erstochen in der Tiefgarage eines Ärztehauses in Erlangen.
Thomas Langer 2 ...dort fand man Susanne M. (†27) erstochen in der Tiefgarage eines Ärztehauses in Erlangen.

Seltsame Geräusche in der Tiefgarage – die Kripo bastelte dazu sogar eine „Hör-Kulisse“...

NÜRNBERG War Susanne M. (†27) frisch verliebt? Hatte die junge Witwe einen Neuen? Hat es gar mit ihrem Tod zu tun? Fragen, die im Mammutprozess am Nürnberger Schwurgericht mit vernommenen 500 Zeugen gelöst werden sollen.

Zigtausend Spuren hat die Kripo in neun Jahren untersucht, am Mittwoch, am 2. Verhandlungstag um den Mord an der Arzthelferin, wurden Zeugen vernommen, die um die Tatzeit – am 5. März 1999, um 7.30 Uhr – in der Erlanger Tiefgarage waren.

Es sind Teile eines Riesen-Puzzles, die im Indizien-Prozess zusammengefügt werden sollen: eine Kippe am Tatort, ein Ohrring, seltsame Geräusche und ein Pkw, der schnell die Tiefgarage verließ.

Eine Kollegin entdeckte Susanne M. auf Parkplatz 26 im 2.Untergeschoss der Tiefgarage. Auf Platz 23 war ihr blauer Audi 80 geparkt. Sie lag auf dem Rücken, hatte zig Stiche im Oberkörper, Schnitte an den Händen, ihr Gesicht war grün und blau geschlagen, ein Ohrring ausgerissen.

„Dumpfe Geräusche wie Wellblech-Getrommel“ aus dem Parkdeck

Die Zeugin erinnerte sich, dass Susanne zuletzt auffallend heiter und ausgeglichen gewesen sei – wie frisch verliebt. Die Mutter einer Tochter (1) starb 35 Stufen von ihrer Arbeit entfernt. Wer hat sie so zugerichtet?

Eine Bankangestellte, die damals ihren Pkw im ersten Untergeschoss abstellte, hatte „dumpfe Geräusche wie Wellblech-Getrommel“ aus dem Parkdeck darunter gehört. Sie wollte hineilen, doch dann waren sie verstummt. „Hilfeschreie waren es nicht“, sagte die Zeugin. Die Soko „Susanne“ erstellte eine „Hör-Kulisse“ nach ihren Angaben.

Ein Rentner (79) sah kurz danach einen hellen Audi rasant aus der Tiefgarage fahren. Ein anderer Zeuge, inzwischen verstorben, hatte der Polizei mitgeteilt, dass er einen Mann (etwa 1,85 Meter) aus dem Treppenhaus eilen sah.

Doch der als Mörder angeklagte Peter S. (45) misst nur 1,70 Meter, fuhr aber einen hellen Audi 80. Er soll Susanne M. mundtot gemacht haben, so die Anklage, damit sie ihn nicht wegen Missbrauchs seiner Tochter (13) anzeigt. Er bestreitet den Mord. Am Donnerstag stellt die Kripo im Prozess die „Hör-Kulisse“ vor. cis

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.