Mordfall Peggy: Ermittlungen gegen Familienfreund

Wende im Mordfall Peggy: Die Staatsanwaltschaft soll gegen einen 29-jährigen Mann aus Halle ermitteln. Er sitzt in Haft, weil er seine Tochter missbraucht hat. Die kleine Peggy kannte er gut.
von  az
Vor zwölf Jahren ist die kleine Peggy verschwunden.
Vor zwölf Jahren ist die kleine Peggy verschwunden. © dpa

Ismaning - Der Fall der vor zwölf Jahre verschwundenen Peggy aus Lichtenberg (Oberfranken) steht offenbar vor einer Wende: Die Staatsanwaltschaft in Bayreuth hat nach Informationen von Antenne Bayern ein Ermittlungsverfahren gegen einen 29-jährigen Mann in Halle eingeleitet. Er steht unter Verdacht, Peggy ermordet zu haben. Das bestätigte der Chef der Bayreuther Staatsanwaltschaft, Herbert Potzel.

Bei dem Verdächtigen handelt es sich um Holger E.. Er gehörte zum engsten Freundeskreis von Peggys Familie. Er war in den Monaten vor Peggys Verschwinden im Mai 2001 mehrmals zu Besuch in Lichtenberg. Die Polizei hatte ihn schon damals unter Verdacht. Nach den Informationen von Antenne Bayern hatte er die Ermittler damals über sein Alibi belogen. In Vernehmungen hatte er behauptet, Peggy sei für ihn „wie eine Schwester“ gewesen.

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Für die Justiz gilt bisher der geistig minderbemittelte Ulvi Kulac als Mörder von Peggy. Er war 2004 zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Sein Anwalt hat im Frühjahr die Wiederaufnahme beantragt. Kulac hatte die Tat in einem umstrittenen Polizeiverhör gestanden, dann aber widerrufen. Er beteuert seitdem seine Unschuld. Die Staatsanwaltschaft hat angekündigt, im Oktober zu dem Wiederaufnahmeantrag Stellung zu nehmen.

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Holger E. wurde in einem anderen Verfahren in Halle im Februar 2013 zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Das Gericht sprach ihn schuldig, seine eigene, zur Tatzeit zwei Jahre alte Tochter missbraucht zu haben. Zusätzlich ermitteln die Staatsanwaltschaften Bayreuth und Halle wegen zweier weiterer Missbrauchsfälle gegen ihn. Eine dieser Taten hat er nach den Informationen vor drei Wochen gestanden.

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