Mordfall Jessica: Der Onkel der Angeklagten sagte aus

Der Indizienprozess gegen die mutmaßliche Mörderin von Jessica P. geht weiter. Denise R.s Familie verdächtigt den Ehemann
von  Abendzeitung
Seit zwei Jahren sitzt Denise R. (28) in U-Haft. Doch sie bestreitet nach wie vor vehement den Mord an ihrer Freundin.
Seit zwei Jahren sitzt Denise R. (28) in U-Haft. Doch sie bestreitet nach wie vor vehement den Mord an ihrer Freundin. © bayernpress.com

Der Indizienprozess gegen die mutmaßliche Mörderin von Jessica P. geht weiter. Denise R.s Familie verdächtigt den Ehemann

NÜRNBERG Brutal: Mit 40 Messerstichen soll sie die junge Mutter, Jessica P. (26) aus Erlangen, regelrecht abgeschlachtet haben. Denise R. (28) steht wegen dieser irren Bluttat vor dem Nürnberger Schwurgericht. Sie streitet alles ab. Auch ihre Familie will nach wie vor nicht glauben, dass Denise, selbst dreifache Mutter, die langjährige Freundin, umgebracht haben soll.

Am Dienstag sagte der Onkel Carl S. (55), für seine Nichte aus. Wenig überraschend, bestätigt er Denise Version der Ereignisse. Denise, ihre Eltern und er selbst, hätten Jessica in deren Küche gefunden, als sie dort bereits blutüberströmt lag. Das Geschrei sei groß gewesen. „Wir waren alle hektisch, panisch. Viele Nachbarn kamen dazu.“ Deshalb könnte er sich nicht mehr genau erinnern, wer dann, was, zu welchem Zeitpunkt, gemacht habe. „Denise war fix und fertig“, das wusste ihr Onkel aber noch genau. Auch erinnert er sich, dass sich Jessicas Ehemann „als einziger ungewöhnlich verhalten“ habe.

In keinster Weise soll Johnny P. (25) seiner leblos am Boden liegenden Frau geholfen haben. Nicht einmal den Krankenwagen habe er gerufen. Stattdessen habe Carl S. selbst versucht, Jessica wiederzubeleben.

„Das war Johnny“, will der Onkel als erstes gedacht haben, als er Jessica fand. Er deutet an, dass Streit und Gewalt in der fast zehnjährigen Beziehung von Jessica und Johnny P. an der Tagesordnung waren.

Tatsächlich stand der Ehemann kurz nach der Bluttat im Visier der Ermittler. Bis heute hat er kein lückenloses Alibi für die Tatzeit. Die Spuren am Tatort sprachen dann aber eine andere Sprache. Sie führten zu Denise R. als Täterin. mp

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.