Mordangeklagte: „In Panik die abgesägten Beine vergessen“
AUGSBURG - Geständnis im Augsburger Mord-Prozess: Die 34-jährige Ulrike T. (Name von der Redaktion geändert) hat zugegeben, ihren Ehemann erschlagen und zerstückelt zu haben. Das Motiv und worin sie den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft widerspricht.
Lächelnd betrat sie den Gerichtssaal. Wenig später gestand sie: „Es ist richtig, dass ich schuld bin, dass er tot ist.“ Mit fester Stimme, nur von ein paar Schluchzern unterbrochen, schilderte die attraktive Ulrike T. (34, Name geändert) gestern vor dem Landgericht Augsburg die Tötung ihres zehn Jahre älteren Mannes, eines Polizeihundeführers. Laut Anklage erschlug Ulrike T. ihren Mann aus Eifersucht und wegen Geldsorgen. Er hatte ein Verhältnis mit ihrer besten Freundin.
Die 34-Jährige gesteht die Tat zwar, letztlich soll es aber ganz anders gewesen sein: Sie habe ihren Mann nicht heimtückisch im Schlaf erschlagen, sondern nach einem heftigen Streit. Nach ihrer Schilderung wurde Ulrike T. am 23. Januar gegen 5 Uhr früh von ihrem weinenden kleinen Sohn geweckt. Ihr angetrunkener Mann soll bei dem Kleinen gewesen sein, angeblich habe er sofort angefangen zu schreien und mit ihr zu streiten.
Die Angeklagte berichtete, sie habe schon seit langem sehr unter ihrer Ehe gelitten, ihr Mann habe sie mehrmals betrunken vergewaltigt. Dabei habe sie sich machtlos gefühlt, schließlich sei er Polizist gewesen. Zugleich bestritt Ulrike T., dass sie von der Beziehung ihres Mannes zu der anderen Frau wusste.
Nach dem Mord an ihrem Mann brachte Ulrike T. ihre vierjährige Tochter in den Kindergarten
„Als er aufstehen wollte, habe ich noch einmal zugeschlagen, dann noch einmal“, beschreibt die Mutter von zwei kleinen Kindern die Tat. „Irgendwann habe ich zu schlagen aufgehört und bin weggelaufen.“ Aus Angst, ihre Kinder könnten etwas mitbekommen, habe sie dann den Toten an den Beinen in die Waschküche im Keller geschleppt und die Wohnung sauber gemacht. Die Obduktion ergab später, dass dem Opfer durch die Schläge die Halswirbelsäule gebrochen und der Schädel zertrümmert worden war.
Nach der Tat brachte Ulrike T. ihre vierjährige Tochter in den Kindergarten. Wieder zurück, trennte sie ihrem toten Mann die Beine ab. „Ich wollte ihn aus dem Haus haben, ich konnte nicht so richtig fassen, was ich gemacht habe, ich wollte nicht mehr erinnert werden.“ Zuerst zerschnitt sie die Hose ihres Mannes mit einer Schere, dann versuchte sie die Beine mit einem Messer abzuschneiden. Als das nicht gelang, nahm sie eine Fuchsschwanzsäge.
Später fuhr sie die Leichenteile mit dem Auto zu einem Feld. Weil sie so aufgeregt war, vergaß sie zunächst die Beine im Auto ...
Das Urteil soll im Dezember fallen.
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