Mord in Freyung: Polizei fahndet nach Dominik R. (22)

Neue Details im schrecklichen Mordfall von Freyung: Der mutmaßliche Täter soll schon seit einiger Zeit polizeibekannt gewesen sein – von ihm fehlt weiter jede Spur. Jetzt fahndet die Polizei öffentlich nach ihm.
Hubert Denk |
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Mit diesen Fotos sucht die Polizei nach dem mutmaßlichen Täter.
dpa/Polizei Paussau/az Mit diesen Fotos sucht die Polizei nach dem mutmaßlichen Täter.

Freyung – Der junge Vater Dominik R. (22) steht in dringendem Tatverdacht, die Mutter seines Kindes, die 20-jährige Lisa H., getötet zu haben. Er ist mit dem kleinen Buben namens Luca auf der Flucht.

Drei Tage, nachdem das Verbrechen in Freyung entdeckt worden ist, hat sich die Justiz entschlossen, mit der Fahndung an die Öffentlichkeit zu gehen: Wer kann Angaben machen, wo sich der junge Mann und das Kleinkind aufhalten?

Schickte Dominik R. Fotos aus Paris?

Die Polizei fahndet mit Bildern, die den mutmaßlichen Täter und seinen 18 Monate alten Sohn Luca zeigen. R. ist vermutlich mit dem Auto der Getöteten unterwegs. Es ist ein schwarzer VW Golf. Den Wagen hat er vom Parkplatz des Tatorthauses an der Böhmerwaldstraße in Freyung entwendet.

Das Autokennzeichen trägt die Initialen des Buben und der Mutter, "L" für Lisa oder Luca und "H", für den Familiennamen seiner getöteten Mutter: "WOS - LH 96". Der Geflüchtete soll aus Paris ein Foto mit sich und dem Buben an die Mutter der Getöteten gesendet haben. Dominik Stefan R. ist blond, etwa 1,78 Meter groß, hat braun-grüne Augen und eine schlank-sportliche Figur.

Der internationale Haftbefehl gegen den mutmaßlichen Täter lautet auf Totschlag. Am Freitag hatte die Mutter der Getöteten die schreckliche Entdeckung gemacht: Die Leiche ihrer Tochter lag verpackt in einem Plastiksack gut versteckt in der Wohnung im Freyunger Stadtzentrum.

Mutmaßlicher Täter von Freyung ist polizeibekannt

Sechs Monate nach der Geburt seines Kindes ist der junge Vater zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten ohne Bewährung verurteilt worden. Mit zwei Komplizen war er maßgeblich an einer Einbruchsserie beteiligt. Für den Jugendrichter war der damals 21-Jährige kein Unbekannter. Er kannte den Angeklagten von kleineren Strafdelikten, die er sich früher zu Schulden hatte kommen lassen. Die Straftaten und die damit verbundenen Gerichtsverfahren könnten möglicherweise die Beziehungskrise ausgelöst haben. In der Presse werden Angehörige zitiert, die von "Stalking" sprechen.

Am 23. Juni dieses Jahres kam es im Landgericht Passau zur Verhandlung vor der Jugendkammer im Saal 40, in welchem alle großen Strafverfahren des Gerichtsbezirks verhandelt werden. "Diebstahls mit Waffen und andere Delikte", verkündete der Gerichtsaushang. Mit "Waffen", so erklärt der Amtsrichter, seien keine gefährlichen Waffen gemeint gewesen. Bei einem Einbruch zähle auch ein Schraubenzieher als Waffe; um einen solchen ging es wohl in diesem Fall.

Der Jugendrichter am Landgericht hatte das Urteil korrigiert. Es setzte die Jugendstrafe auf zwei Jahre auf Bewährung herab. Der verurteilte Seriendieb Dominik R. durfte das Gericht also als freier Mann verlassen. Wenn diese Berufung nicht erfolgreich gewesen wäre, hätte er wohl seit dem Sommer seinen Jugendarrest verbüßen müssen.

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