Mord an Ehefrau - Mann (64) legt Geständnis ab

Lebensgefährtin erstochen Angeklagter legt vor dem Landgericht Traunstein ein Geständnis ab. Er hat schon einen Mord auf dem Gewissen.
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Der Tatort: Das Mehrfamilienhaus in der Bauernberger Straße in Prien.
Josef Reisner Der Tatort: Das Mehrfamilienhaus in der Bauernberger Straße in Prien.

Lebensgefährtin erstochen Angeklagter legt vor dem Landgericht Traunstein ein Geständnis ab. Er hat schon einen Mord auf dem Gewissen.

Traunstein – Mit einem Geständnis des Angeklagten hat in Traunstein ein Prozess um den Totschlag an der eigenen Freundin begonnen. „Ich habe augenscheinlich auf sie eingestochen, aber mit geschlossenen Augen“, sagte der 64-Jährige am Dienstag vor dem Schwurgericht.

Dem wegen Mordes an seiner Frau in den 1980er-Jahren vorbestraften Mann wird vorgeworfen, seine Freundin am 11. August 2013 in deren Wohnung in Prien am Chiemsee umgebracht zu haben. Vor seinem Geständnis sagte der gebürtige Paderborner: „Ich neige mein Haupt vor dem Schmerz der Freunde und Angehörigen.“

Dann schilderte er ausführlich den Tathergang. Demnach sei eine Aussprache um die mögliche Trennung des Paares im Raum gestanden. Den Kummer habe er mit Alkohol hinuntergespült. Das Verhältnis zu seiner Freundin nannte der studierte Chemiker innig – „eine große Liebe, wie ich sie nie erlebt habe“.

Sein Leben hatte er zuvor als verzweifelt beschrieben – drei Selbstmordversuche habe er hinter sich gehabt. Mit einem Küchenmesser in der Hand setzte er sich seiner Erinnerung nach am späten Nachmittag jenes Sonntages zu der 63-Jährigen auf die Couch und kündigte seinen Selbstmord an.

In Panik habe die Frau daraufhin aus der Wohnung fliehen wollen. Von da an habe er kaum noch eine Erinnerung an das Geschehen, wohl aber den Gedanken gefasst, die Frau umzubringen. „Du wirst sie jetzt töten, aber wie?“, habe ihm eine innere Stimme gesagt.

Dennoch versuchte der Angeklagte, die Tat so darzustellen, als habe er eigentlich sich umbringen wollen, aber die Waffe dann gegen seine Freundin gerichtet. Das Opfer verblutete nach 14 Stichen in den Oberkörper.

Ein Stich durchtrennte die Halsschlagader. In den 1980er-Jahren hatte der heute 64-Jährige in Wien aus Eifersucht seine Frau auf offener Straße erschossen. Er wurde dafür zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt und kam 1996 in Deutschland frei.

Seit 2006 lebte der Wissenschaftler in Prien am Chiemsee, wo er das spätere Opfer – eine Nachbarin – kennenlernte. Für den Prozess vor dem Traunsteiner Landgericht sind drei weitere Verhandlungstage vorgesehen. Es werden mehrere Sachverständige und Zeugen gehört. Das Urteil soll am 26. Mai verkündet werden.

 

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