Mit K.o.-Tropfen: Diese Frau raubte hilflose Senioren aus
Sie ist gefährlich, sie hat abscheuliche Verbrechen begangen. Die 54 Jahre alte Frau aus Nürnberg hat freundliche, arglose, wehrlose Senioren erst betäubt und dann ausgeraubt. Nun drohen neun Jahre Haft und Sicherungsverwahrung für die Wiederholungstäterin Amanda F. (54).
NÜRNBERG/KÖLN Amanda F. wird den Rest ihres Leben hinter Gittern bleiben. Sie ist gefährlich, sie hat abscheuliche Verbrechen begangen. Die 54 Jahre alte Frau aus Nürnberg hat freundliche, arglose, wehrlose Senioren erst betäubt und dann ausgeraubt. Eines ihrer Opfer hätte die K.o.-Tropfen-Attacke um ein Haar nicht überlebt. Das Kölner Landgericht – aus der Stadt am Rhein kamen drei Opfer, ein weiterer Fall aus Würzburg wurde ebenso dort verhandelt – verurteilte sie gestern zu neun Jahren Haft und anschließender Sicherungsverwahrung.
Amanda F. ist eine so genannte Hangtäterin, stellte ein Gutachter vor dem Kölner Gericht fest. Denn die Nürnbergerin betrügt und betäubt mit dieser Masche seit 30 Jahren alte Leute in deutschen Großstädten. In den 1990er Jahren war sie in Berlin beziehungsweise auch Hamburg zu sieben und acht Jahren Haft verurteilt worden, weil sie Senioren beraubt hatte. Doch weil sie sich hinter Gittern gut führte, wurde sie in beiden Fällen nach zwei Drtteln Haftverbüßung auf Bewährung entlassen.
Doch kaum auf freiem Fuß, machte sie da weiter, wo sie aufgehört hatte – und risikerte so die Bewährung. Das war Amanda F.s Masche: So erschlich sie sich zwischen Oktober 2006 und Februar 2007 in der Kölner Innenstadt das Vertrauen von drei Seniorinnen. Ganz perfide ging sie dabei vor, wie der Fall Elisabeth H. (79) zeigt: Sie sprach die alte Dame an, schenkte ihr „ganz spontan“ einen Blumenstrauß. Dann begleitete die Nürnbergerin die alte Dame in ihre Wohnung. Dort kochte Oma Elisabeth einen Kaffee für die ach so nette Frau – und Amanda durchsuchte währenddessen die Zimmer. Sie fand Schmuck und 170 Euro. Doch das scheint ihr nicht genügt zu haben: In Elisabeth H.s Kaffee schüttete sie K.o.-Tropfen. Das hätte Elisabeth H. um ein Haar nicht überlebt. Sie wurde bewusstlos und erlitt einen Hirninfarkt.
Die Angeklagte gestand die Vorwürfe. Und entschuldigte ihre Verbrechen mit ihrem Drogenkonsum: zu viel Kokain sei das Motiv gewesen.
sw
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