Mit der Schleuder Metallmuttern auf Passanten geschossen

In sieben Fällen schoss ein vorerst Unbekannter am Miesbacher Stadtplatz immer wieder mittels einer Schleuder mit Metallmuttern oder ähnlichem auf Personen sowie stehende und fahrende Fahrzeuge.
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Die sichergestellte Schleuder
Polizei Die sichergestellte Schleuder

MIESBACH - In sieben Fällen schoss ein vorerst Unbekannter am Miesbacher Stadtplatz immer wieder mittels einer Schleuder mit Metallmuttern oder ähnlichem auf Personen sowie stehende und fahrende Fahrzeuge.

Zwei Personen wurden verletzt. An den Fahrzeugen entstand ein Sachschaden von insgesamt ca. 4000 Euro. Nach konzentrierten Ermittlungen stellte die Polizeiinspektion Miesbach am 03.08.2010 die Tatschleuder sicher und ermittelte den Tatverdächtigen.

Wie bereits berichtet, wurden am Miesbacher Stadtplatz mehrere Fahrzeuge be-schädigt. Die Geschädigten teilten bei der Polizei stets mit, dass sie einen Schlag wahr ge-nommen hatten. Im ersten Fall, am 10.06.2010, teilte der Geschädigte mit, dass sein VW Golf während der Fahrt über den Stadtplatz vermutlich mit einem Stein am Dach getroffen wurde, nachdem eine Lackabsplitterung am Dach zu erkennen war.

Im zweiten Fall, am 14.06.2010, wurde die hintere Seitenscheibe eines geparkten Ford durchschlagen. Nachdem die Polizei Fahrzeuginneren zwischen den Scherben eine Stahlschraubenmutter fand und sicherstellte, lag bereits die Vermutung nahe, dass die Pkw-Scheibe mit einer Schleuder eingeschossen wurde.

Am 10.07.2010 fand anlässlich des WM-Spieles Deutschland-Uruguay gegen 23 Uhr ein Autocorso statt, wobei ein Traktor-Anhänger-Gespann mit circa 15 Personen durch Miesbach fuhr. Eine 23-jährige Zeugin teilte mit, dass sie mindestens drei Einschläge in der Seitenwand des Anhängers wahr nahm, bevor ein 21jähriger Miesbacher am Arm getroffen wurde.Getroffen wurde kurz darauf auch ein 17jähriger Miesbacher am Oberschenkel. Im Führerhaus des Traktors wurde ebenfalls eine Schraubenmutter aufgefunden. Beide Personen erlitten schmerzhafte Hämatome. Diese Fälle wurden im Laufe der Ermittlungen erst am 30.07.2010 bei der Polizei Miesbach bekannt.

Ebenfalls beim Autocorso am 10.07.2010 wurde die Beifahrerseite des BMW eines 22jährigen Miesbacher getroffen. Der Miesbacher hatte doppeltes Pech, am 29.07.10 traf es die Fahrerseite seines Pkw.

Am 20.07.2010 nahm ein 30jähriger aus Bad Aibling während der Fahrt mit seinem VW am Stadtplatz an seinem Fahrzeug auf der Beifahrerseite plötzlich einen lauten Knall wahr. Bei der Nachschau stellte er einen tiefen rundlichen Schaden an der Beifahrertüre fest.

Am 23.07.2010 traf es den Citroen einer 38jährigen Miesbacherin ebenfalls während der Fahrt auf der Beifahrerseite. An der Dachkante war eine massive Delle erkennbar. Hätte der Schuss circa 20 cm tiefer getroffen, so wäre eventuell die Tochter auf der Rücksitz getroffen worden.

Am 02.08. und 03.08.2010 wurden mit den Zeugen die Taten vor Ort rekonstruiert. Hierbei konnte der Schusswinkel sehr genau eingegrenzt werden. Bei der Nachschau in dem als Tatort in Frage kommenden Haus wurde am 03.08.2010 bei der Wohnung des Tatverdächtigen eine Schleuder, daneben eine Schraubenkiste, gefüllt mit Stahlkugeln und Schraubenmuttern gefunden und sichergestellt.

Dringend tatverdächtig ist ein 39jähriger Miesbacher, der sich bis zum jetzigen Zeit-punkt zur Sache nicht äußern will; sein Tatmotiv ist unbekannt.

Den 39jährigen erwarten Anzeigen wegen gefährlichen Eingriffes in den Straßenverkehr, gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung an Kfz, der Sachschaden liegt bei circa 4000 Euro.

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