Wandern: Diese Hunde dürfen Sie nicht in die Berge mitnehmen

Audio von Carbonatix
Der Berg ruft – und zwar den Menschen, genau wie seinen vierbeinigen besten Freund. Schon jetzt zu Beginn der Wandersaison sind die Hütten des Deutschen Alpenvereins gut gebucht.
Die Menschen zieht es in die Natur, viele nehmen auch ihren Hund mit. Wandern mit dem Hund kann dabei nicht nur Spaß machen, sondern hat auch Vorteile: Laut der Tierschutzorganisation Peta bewirkt die Begleitung auf Pfoten weniger Stress, mehr Fitness und eine bessere Bindung mit dem Tier.
Doch, so warnen aktuell Tierärzte von Happy Dog laut einer Mitteilung: Wer mit dem Hund wandert, sollte ein paar Dinge beachten. Die Devise lautet demnach: klein anfangen und gut vorbereiten.
Wandern nur mit Hunderassen ohne Hüft- oder Atemprobleme
Welche Hunde können wandern gehen? Die Vierbeiner sollten weitestgehend ausgewachsen sein. "Denn bei Welpen sind Sehnen und Bänder noch nicht vollständig entwickelt. Ab einem Alter von ein bis zwei Jahren kann man sich an längere Strecken herantasten, um die für den Bergsport wichtige Ausdauer und Kondition zu trainieren", rät Andrea Göbel, Tierärztin von Happy Dog. Die Firma stellt Hundenahrung her, gibt aber auch Ratgeber rund rum den Vierbeiner heraus.
Generell sollte das Zamperl gesund und körperlich fit sein, empfiehlt auch Peta. Demnach gibt es auch Hunderassen, die zuchtbedingt zu Hüftproblemen neigen, etwa Golden Retriever oder Schäferhunde oder die Atemprobleme haben, wie die Französische Bulldogge oder der Mops. Für diese Hunde sind lange Wanderungen ungeeignet oder sogar gefährlich.

Wie sollte die Vorbereitung aussehen? Ausdauer und Kraft sollten vorab trainiert werden – bei ausgiebigen Spaziergängen, auf unterschiedlichen Untergründen. Mindestens zehn Kilometer sollte ein Hund laut Happy Dog leicht bewältigen können, ehe es auf den Berg geht. Die Strecken sollten langsam gesteigert werden, ebenso wie die Anzahl der Höhenmeter.
Peta empfiehlt beim Wandern: Trittsicherheit und Geschicklichkeit üben
Auch Trittsicherheit und Geschicklichkeit sollten geübt werden, empfiehlt Peta: "Gleichgewicht und Tastsinn lassen sich gut in den eigenen vier Wänden üben: Einfach Decken zusammenrollen und den angehenden Bergfex auf vier Pfoten über die wackelige Rolle lotsen." Man kann den Hund beim Spaziergang auch über Baumstämme oder Steine im Wald balancieren lassen.
Die wichtigsten Kommandos, etwa das Bleiben und der Abruf, sollte der Hund zudem beherrschen, rät die Organisation.

Welche Ausrüstung sollten Hundebesitzer dabei haben? Neben der eigenen Verpflegung gehören laut Veterinärin Göbel ein Wasserspender für das Tier ins Gepäck, ebenso wie eine Wanderkarte, die Telefonnummern von Tierärzten in der Nähe, Lieblings-Bergleckerlies für unterwegs sowie ein Erste-Hilfe-Set für Hunde. Letzteres sollte etwa Desinfektionsspray, Wundsalbe, Verbandsmaterial, Zeckenzange, Schere, Pinzette, und Tape enthalten. Für sensible Pfoten seien laut den Experten Hundeschuhe sinnvoll. Auch der EU-Heimtierausweis darf auf Wanderungen nicht fehlen.
In diesen Ländern gibt es beim Wandern eine Maulkorbpflicht
Was ebenfalls auf jeden Fall dabei sein sollte: Eine Leine und ein Geschirr sowie ausreichend Verpflegung. In Deutschland und speziell in Bayern gibt es keine generelle Maulkorbpflicht, in Österreich und Italien hingegen ist das Tragen in den Bergbahnen Pflicht. In Naturschutzgebieten in Bayern besteht zudem eine Leinenpflicht und auch auf Almwiesen ist das Führen an der ein Muss.
Welche Route kommt für die Wanderung mit Wau infrage? Nicht jede Wanderung, die Menschen gut meistern, eignet sich für Hunde. Stark unwegsame, steile Pfade oder Klettersteigpassagen sind für Vierbeiner laut Peta tabu. Erst kürzlich war eine Münchnerin (43) in den Tiroler Alpen ums Leben gekommen, weil sie ihren Hund retten wollte, der abgestürzt war.
Keine sonnigen Wanderwege
Wichtig sei laut den Tierschützern zudem, dass der Wanderweg nicht zu sonnig ist. Ideal seien Pfade, die durch den Wald oder entlang eines kühlen Bachs führen.
Die ersten Touren sollten außerdem nicht zu anspruchsvoll sein und das Gefälle nicht zu steil. Happy Dog empfiehlt rund 250 bis 300 Höhenmeter pro Stunde, nicht mehr. Ein Aufstieg von zwei Stunden sei für die ersten Male ausreichend. Um die Gelenke zu schonen, fahren Hund und Besitzer idealerweise mit der Bergbahn wieder ins Tal.
Peta rät, sich bei der Auswahl einer Strecke nach dem Vierbeiner zu richten. "Wenn er gesund und bewegungsfreudig ist, schafft er in der Regel 15 Kilometer. Wenn er trainiert ist, kann er mit regelmäßigen Pausen sogar 30 Kilometer schaffen."
Voraussetzung für die Wanderung mit der Fellnase ist, dass regelmäßig eine längere Pause eingelegt wird – mindestens alle zwei Stunden.
Hinweis: Die Bergrettung ist europaweit erreichbar unter 112
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