Mit Bierkrug Lehrling (17) fast erschlagen

Nach Kerwa-Prügelei: Röttenbacher (16) wegen versuchten Totschlags vor Gericht.

NÜRNBERG Kärwa brutal: Mit einem Maßkrug wurde ein Lehrling aus Pleinfeld auf der letzten Röttenbacher Kirchweih niedergeschlagen – und trotz eines offenen Schädelbruchs sogar noch getreten.Der Täter (damals 16) wurde jetzt wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung vor der Nürnberger Jugendkammer angeklagt.

Das Drama geschah in der Nacht zum 7. Juni 2008. Eine Gruppe junger Leute aus Pleinfeld war mit dem Zug angereist und bekam nach etlichen Maß Bier Stunk mit Jugendlichen in Röttenbach. Die Pleinfelder flüchteten schließlich vor der Übermacht Richtung Bahnhof. Einer von ihnen, ein Verfahrensmechaniker (17) in Ausbildung, verlor den Anschluss und wurde von einem 16-Jährigen brutal attackiert. Der schleuderte ihm laut Anklage einen gläsernen Maßkrug an den Kopf. Der Getroffene ging mit offenem Schädelbruch zu Boden, bekam noch einen Tritt verpasst und wurde einfach iegengelassen.

Es drohen etliche Jahre Knast

Als seine Pleinfelder Bekannten dies mitbekamen, kehrten sie zurück und lieferten sich mit herausgerissenen Zaunlatten eine wüste Schlägerei mit den Röttenbachern. Der rohe Täter hatte derweil schon das Weite gesucht.

Sein Opfer überlebte nur dank einer Notoperation und längerem Aufenthalt auf der Intensivstation. Er schrammte mit Glück an einem Schicksal als hirngeschädigter Krüppel vorbei. Aber noch ist nicht absehbar, ob noch bleibende Gesundheitsschäden auftreten.

Der inzwischen 17-jährige Täter sitzt seit sieben Monaten in U-Haft. Ob er seine Ausbildung als Maschinenanlagen-Führer fortsetzen kann, ist offen. Denn bei einer Verurteilung drohen ihm etliche Jahre Haft (zehn Jahre ist die höchste Jugendstrafe). Der wegen der Jugend des Angeklagten nichtöffentliche Prozess findet im Frühjahr statt. cis