Mit 14 noch in der Grundschule

Ist der Übertritt nach der vierten Klasse ins Gymnasium zu früh oder nicht? Jetzt pocht der Bayerische Lehrerund Lehrerinnenverband (BLLV) auf eine längere gemeinsame Grundschulzeit.
von  Abendzeitung

MÜNCHEN - Ist der Übertritt nach der vierten Klasse ins Gymnasium zu früh oder nicht? Jetzt pocht der Bayerische Lehrerund Lehrerinnenverband (BLLV) auf eine längere gemeinsame Grundschulzeit.

Verbandspräsident Klaus Wenzel betonte gestern zum Auftakt der landesweiten Aktion „Starke Grundschule – Unsere Kleinen ganz groß“: „Wir haben es satt, acht- bis zehnjährige Kinder sortieren zu müssen.“ Dieses Alter sei für einen Übertritt ungeeignet. „Warum erfolgt die Entscheidung nach der vierten Klasse? Weil es schon immer so war. Und heute tut man so, als ob es entwicklungs- psychologische Gründe gibt. Das ist absurd“, so Wenzel. Erst nach der Pubertät sei der richtig Zeitpunkt für dieses Entscheidung – also im Alter zwischen 13 und 15 Jahren.

Bessere Lehrerausbildung

Zudem fordert der BLLV, den Eltern die Wahl für die Schulart zu übertragen. Auch die Lehrerausbildung muss nach Ansicht des Verbandes besser werden. „Fit gemacht für schwierige Kinder wird man an der Uni nicht. Die Kernkompetenz liegen beim Lesen, Rechnen und Schreiben“, weiß Grundschullehrerin Margot Ruthenkolk.

Außerdem sollten die Höchstgrenzen der Klassen (derzeit 30 Schüler) gesenkt werden. Und: Grundschullehrer müssten mehr verdienen.

Unterschriftensammlung für eine Petition

Mit verschiedenen Aktionen will der BLLV in den kommenden Wochen die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Grundschulen und deren Probleme lenken. Dabei werden Unterschriften für eine Petition gesammelt, die im Juli an den Landtag übergeben werden soll. rh

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