Missbrauchte ein Mathe-Lehrer seine Tochter?

Die angebliche Tat liegt bereits 20 Jahre zurück – das Opfer rutschte ab...
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Ist der pensionierte Pauker ein fieser Kinderschänder?
Helmut Reister Ist der pensionierte Pauker ein fieser Kinderschänder?

Die angebliche Tat liegt bereits 20 Jahre zurück – das Opfer rutschte ab...

NÜRNBERG Ein ganz verzwickter, tragischer Fall: Vor über 20 Jahren soll ein Mathematiklehrer seine damals zwölf-bis 13-jährige Tochter missbraucht haben. Doch erst jetzt zeigte Maria B. (33, Name geändert) ihn an. Der Vater, heute 61 Jahre alt und im Vorruhestand, bestreitet die Vorwürfe: Aussage steht gegen Aussage!

Nun sollen Annas Tagebücher von damals Licht ins Dunkel bringen. Im Prozess wurden sie von ihrer Anwältin dem Richter übergeben. Drei schmale Bändchen, wichtige Stellen darin mit Zetteln markiert, müssen jetzt bis nächste Woche durchgearbeitet werden.

Der Verteidiger will ihre Glaubwürdigkeit untersuchen lassen

Es ist ein bizarrer Fall: In erster Instanz am Erlanger Amtsgericht wurde der Lehrer aus dem Landkreis mangels ausreichender Beweise freigesprochen. Die Tochter ging dagegen in Berufung, erschien am ersten Prozesstag vor dem Nürnberger Landgericht mit einem metergroßen Teddybären im Arm als moralische Unterstützung. Mit kindlicher Stimme wiederholte sie ihre Vorwürfe: Dass der von ihr über alles geliebte Papa ihr beim Spielen oft an den Busen und in den Schritt gegriffen habe, so dass sie seine Finger in ihr spürte.

Die ehemalige Einser-Schülerin begann zu hungern. Sie rutschte in der Schule ab, zog mit 17 aus. Sie geriet in Drogenkreise, verliebte sich in einen Mann, der dem Vater ähnlich sah und sie verprügelte. Die Lehrerstochter trank zuviel Alkohol, nahm Drogen und landete zeitweilig auf dem Strich. Nacktfotos wurden gestern vorgelegt.

2003 begann sie eine Psychotherapie. Sie habe sich selbst, so ihre Ärztin, die Schuld gegeben, dass es zu den Übergriffen gekommen sei, wollte das aufarbeiten und zeigte ihn an. Der Verteidiger forderte gestern am zweiten Prozesstag, Anna auf ihre Glaubwürdigkeit untersuchen zu lassen. „Das macht man nur bei Kindern und Jugendlichen“, sagte der Richter. Der Prozess geht weiter. cis

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