Missbrauchsverdacht: Bistum entbindet Pfarrer von Aufgaben

Das Bistum Eichstätt hat wegen Missbrauchsvorwürfen einen Pfarrer mit sofortiger Wirkung von seinen seelsorglichen Aufgaben entbunden. Der Geistliche soll einen Schüler im im Internat der Regensburger Domspatzen missbraucht haben.
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Wieder wurde ein Fall sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche bekannt (Symbolbild).
dpa Wieder wurde ein Fall sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche bekannt (Symbolbild).

EICHSTÄTT/REGENSBURG - Das Bistum Eichstätt hat wegen Missbrauchsvorwürfen einen Pfarrer mit sofortiger Wirkung von seinen seelsorglichen Aufgaben entbunden. Der Geistliche soll einen Schüler im im Internat der Regensburger Domspatzen missbraucht haben.

Bischof Gregor Maria Hanke habe damit auf Anschuldigungen reagiert, der Geistliche habe in seiner Zeit als studentische Hilfskraft im Internat der Regensburger Domspatzen im Schuljahr 1971/72 einen Minderjährigen missbraucht, teilten die Diözesen Regensburg und Eichstätt am Mittwoch mit. Der Priester habe am Dienstag Verfehlungen in seiner Regensburger Zeit eingeräumt. Der 61-Jährige sei daraufhin von seinen Aufgaben als Pfarrer von Dietenhofen-Großhabersdorf (Landkreis Ansbach) entbunden worden.

Sturmius W. arbeitete nach Angaben des Bistums Regensburg von April 1970 bis Februar 1972 im Internat der Regensburger Domspatzen als studentische Hilfskraft. Die Mutter eines Schülers habe damals berichtete, dass W. nicht die nötige Distanz zu ihrem Sohn wahre. In der Konsequenz sei seine Aufgabe bei den Domspatzen beendet worden, auch wenn der Vorwurf eines sexuellen Übergriffs damals nicht im Raum gestanden habe. In den vergangenen Tagen habe die Diözese Regensburg konkrete Informationen über den sexuellen Missbrauch eines Schülers im Jahr 1971 erhalten. Das Bistum habe mittlerweile die Staatsanwaltschaft informiert.

Die Diözese Eichstätt stellte klar, sie habe keine Kenntnis von den Vorgängen im Internat der Regensburger Domspatzen gehabt, als Sturmius W. nach Abschluss seines Theologiestudiums 1974 in die das Bistum gewechselt sei.

Das Bistum Regensburg zeigte sich „erschüttert“ über die „erst jetzt bekanntgewordenen Vorkommnisse“. Die Diözese bat mögliche weitere Betroffene, sich bei der Kripo Regensburg zu melden, um eine lückenlose Aufklärung aller Geschehnisse zu ermöglichen. Gleichzeitig bat sie darum, dass mögliche Betroffene den Kontakt zur Diözesanbeauftragten für sexuellen Missbrauch zu suchen, um ihr Leid aufarbeiten zu können.

ddp

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