Missbrauchsstück: Kirche erteilt Absage

Die Premiere eines Theaterstücks über sexuellen Missbrauch durch einen Priester darf nicht in einer Kapelle in Eggenfelden stattfinden. Die Kirchengemeinde machte nach anfänglicher Zusage nun doch noch einen Rückzieher.
dpa |
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Eggenfelden – Ein Theaterstück über sexuellen Missbrauch in der Kirche darf nicht in einer niederbayerischen Kapelle aufgeführt werden. Vor einem Jahr habe der Pfarrer der Gemeinde Eggenfelden (Landkreis Rottal-Inn) noch die Zusage für die Kapelle St. Anna gegeben, sagte am Montag der Betriebsdirektor des Theaters an der Rott, Uwe Lohr.

Knapp vier Wochen vor der Premiere kam jetzt der Rückzieher. „Die zuständigen Kirchengremien haben nun einstimmig erklärt, dass ein geweihter Raum nicht der richtige Ort für dieses Stück ist.“ Die „Passauer Neue Presse“ hatte am Samstag über den Fall berichtet.

Das Stück „Die Beichte“ basiert auf dem gleichnamigen Hörspiel von Felix Mitterer, das im Österreichisch Rundfunk mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde. Erzählt wird die Geschichte eines Mannes, der als Chorknabe von einem Priester missbraucht wurde und dasselbe mit seinem Sohn tut. Entschlossen, sich und sein Kind zu töten, begibt er sich in die Kirche, wo sein einstiger Peiniger ihm die Beichte abnimmt.

„Das ist eine sehr unangenehme Situation für uns. Das Konzept war genau auf die Örtlichkeit abgestimmt“, betonte Lohr. Erstmals sollte das Stück in einer Kirche aufgeführt werden. Nun müsse bis zur Premiere am 5. April eine geeignete Alternative gefunden werden. Laut Zeitungsbericht hatte der Pfarrer vor der Zusage den Inhalt des Stückes nicht genau gelesen und bot nun das Haus der Pfarrgemeinde als Spielort an.

 

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