Missbrauchsskandal in Ettal: Den Opfern reicht’s

Vier Monate nach Aufdeckung des Missbrauchsskandals warten die Opfer immer noch auf Wiedergutmachung. „Das Krisenmanagement des Klosters ist absolut dilettantisch.
von  Abendzeitung
Das Kloster Ettal bei Oberammergau
Das Kloster Ettal bei Oberammergau © dpa

Vier Monate nach Aufdeckung des Missbrauchsskandals warten die Opfer immer noch auf Wiedergutmachung. „Das Krisenmanagement des Klosters ist absolut dilettantisch.

MÜNCHEN/ETTAL Immer wenn es ums Geld geht, wird das Kloster sehr skeptisch“, kritisiert der Münchner Anwalt Stephan Lang, selbst Alt-Ettaler.

Mit der Unterstützung von Langs Kanzlei und dem „Weißen Ring“ treten die Missbrauchs-Opfer dem Kloster nun auch juristisch entgegen. Außerdem wird gerade ein Verein gegründet, der seit gestern eine eigene Website (www.ettaler-missbrauchsopfer.de) eingerichtet hat.

Der Grund für die schroffe Reaktion: Bei den Opfern sei der Eindruck entstanden, das Kloster wolle den Skandal „aussitzen" und keine Verantwortung übernehmen. Nach den Vorstellungen von Lang könnte ein modifizierter „Täter-Opfer Ausgleich" durch eine von beiden Seiten akzeptierte Mediation erfolgen. Das wesentliche Ziel, so Lang, soll weiterhin vor allem eine Aussöhnung zwischen den Beteiligten sein.

Langs Hoffnung: Sollte das „Ettaler Opfer Modell" Erfolg haben, könnte es zur „Musterlösung" für vergleichbare Missbrauchsfälle werden. jot

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