Mintals Dreierpack: Das Phantom ist wieder da
Club kann nach dem überzeugenden 4:0-Sieg gegen Ahlen nun doch wieder vom Aufstieg träumen. Boakye sorgte für die schnelle Führung
NÜRNBERG „An unserer Chancenverwertung arbeiten wir noch“, hatte Club-Trainer Michael Oenning angekündigt. Gesagt, getan – und, vor allem dank der drei Treffer von Marek Mintal, die Früchte geerntet. Denn am Freitagabend ließen es die Nürnberger gleich vier Mal krachen – und können nach dem 4:0 (2:0)-Heimsieg vor 25000 Zuschauern gegen Rot-Weiß Ahlen auf Tabellenplatz fünf doch wieder ein bisschen vom schon versemmelt geglaubten Aufstieg träumen. Woran auch die gestern freilich kaum geforderte Defensivabteilung maßgeblichen Anteil hat. Blieben die Cluberer damit doch auch im fünften Heimspiel in Folge ohne Gegentor.
Boakye eröffnete den Torreigen
Nürnberg mit Marek Mintal (für den gelb-gesperrten Peer Kluge) und erstmals mit Marcel Risse (für Juri Judt) von Anfang an. Die Ausrichtung also durchaus offensiv. Aber gegen die eher der Defensivkunst zugetanen Ahlener mussten die Club-Fans gute 20 Minuten warten, ehe sich im Sechzehner der Rot-Weißen wirklich etwas rührte. Stets mittendrin statt nur dabei: Christian Eigler. Der scheiterte zunächst an RW-Keeper Langerbein (23. – Ecke), setzte sich dann erneut auf links durch, prima Flanke auf Isaac Boakye – und der erzielt per Kopf aus fünf Metern das verdiente 1:0 (28.). Saisontor Nummer acht für den Ghanaer.
Nur zwei Minuten später hatte Mike Frantz nach einem Zusammenprall mit Book fertig – Pferdekuss im linken Oberschenkel. Für ihn kam Daniel Gygax – und der fügte sich gleich prächtig ein: Querpass auf Mintal, Langerbein hatte aufgepasst (38.). Dann schickte Boakye Eigler auf die Reise, doch Mintal konnte mit dessen Querpass nichts anfangen (38.). Aber da hatte der Slowake offenbar nur geübt. Wieder ein Querpass, diesmal von Gygax, Mintal volley aus zehn Metern – 2:0 (39.). Und Eigler hätte kurz vor der Pause sogar noch nachlegen können – knapp vorbei (45.).
Keine Frage: Der Club hatte Blut geleckt. Erst scheiterte Stefan Reinartz aus 20 Metern an Langerbein (49.), doch dann stellte Mintal die Weichen endgültig auf Sieg – mit einem fulminanten Volleyschuss nach einer Ecke von Risse aus dem Hinterhalt, Aufsetzer inklusive – 3:0 (54.).
Maroh: "Man darf uns noch nicht abschreiben"
Doch damit war die Wiedergeburt des Phantoms noch nicht beendet. Nachdem Langerbein den Ball nach einem Eigler-Schuss abgewehrt hatte, legte Mintal zum 4:0 nach (89.). Womit der Slowake nun bereits neun Saisontreffer auf dem Konto hat. Die beste Antwort des 31-Jährigen auf seinen Fauxpas am letzten Montag in Duisburg, als Mintal mit einem Fehlpass Sekunden vor Schluss den 2:2-Ausgleich verschuldet hatte.
Schnee von gestern. Was den Nürnberger Frühlingsgefühlen Nachdruck verleiht, ist die Art und Weise, wie sich der Club gegen Ahlen präsentierte. Das sah streckenweise richtig gut aus. „Man darf uns noch nicht abschreiben“, sagt Dominik Maroh, „ich bin fast sicher, dass wir nun auch in Freiburg etwas holen. Beweistermin am 23. März. GS,MH
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