Mintal: „Am Sonntag bin ich ein Fürth-Fan“

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Zwecks Schützenhilfe in puncto Mainz. Aber Marek hat auch eine klare Ansage an die eigene Mannschaft: „Wir brauchen noch sechs Punkte“
NÜRNBERG „Am Sonntag bin ich Fürth-Fan!“ Das Club-Phantom drückt plötzlich dem Nachbarn die Daumen. Aber keine Bange: Marek Mintal wechselt bestimmt nicht in den Ronhof. Vielmehr hofft der 31-Jährige, dass die Greuther ihr Heimspiel gegen den Tabellenzweiten Mainz 05 gewinnen – natürlich aus eigenem Interesse.
Eine Mainzer Niederlage oder ein Unentschieden im Ronhof – einen gleichzeitigen Erfolg des Club in Rostock vorausgesetzt – und Platz zwei wäre in Nürnberger Hand. Und die Voraussetzungen, das Vabanquespiel Relegation zu umgehen, entsprechend hervorragend. Marek weiß: „Wir brauchen noch sechs Punkte aus den Spielen bei Hansa und gegen 1860, um unseren Traum Bundesliga verwirklichen zu können.“
Mintal: Aufstieg ist wichtiger als Torjägerkanone
„Es wird ein sehr schweres und kampfbetontes Spiel am Sonntag, aber wir müssen die drei Punkte holen“, sagt Mintal. Der aber auch weiß, dass die Abwehr von Hansa nicht unüberwindlich ist – wie die beiden letzten Resultate der Ostseestädter zeigen – jeweils 3:3 gegen 1860 München und Augsburg. Mintal: „Und wenn wir nur ein Tor schießen und dafür keins kassieren, ist das ja auch ein Sieg.“
Persönliche, durchaus berechtigte Ambitionen auf die Torjägerkanone stellt Marek zurück. Obwohl er gegen Osnabrück erneut zwei Mal traf und mit 15 Treffern die Führung, zusammen mit Duisburgs Cedrick Makiadi inne hat. „Wenn noch etwas geht, ist das okay. Wichtiger aber sind die sechs Punkte.“
Dass in den letzten beiden Spielen noch das eine oder andere Mintal-Tor möglich ist, daran lässt Marek allerdings keinen Zweifel. Er genoss sein erfolgreiches Comeback nach der zweiwöchigen Rot-Sperre sichtlich. Allerdings mussten die Gratulanten am Mittwoch Abend lange im Kabinentrakt verharren, ehe das Phantom endlich erschien – 70 Minuten nach Schlusspfiff. Schuld war die Doping-Kontrolle, Mareks erste in dieser Saison.
"Ich will in die Bundesliga zurück"
„Es hat so lange gedauert, weil Flüssigkeit fehlte“, entschuldigte er sich mit breitem Grinsen. „Ich habe eine Cola und zwei Wasser getrunken, dann hat’s geklappt.“ Sprach’s und nahm freudestrahlend Ehefrau Katarina und die Kinder Jakub und Sebastian in die Arme. Das perfekte Familienglück!
Fehlt noch das sportliche. „Ich will in die Bundesliga zurück“, sagt Mintal. Und sei es mit Fürther Hilfe. Von der Club-Stürmer Christian Eigler, der Ex-Fürther, nicht überzeugt ist. „Wir bekommen weder von Fürth noch von Rostock etwas geschenkt. Wir müssen selbst alles dafür tun! Wir wollen nicht den dritten Platz, sondern Rang zwei erreichen. Und für die letzten beiden Spiele gibt es keinen Schönheitspreis, da zählen nur Siege!“ Matthias Hertlein
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