Ministranten sexuell missbraucht

Er hat einen zwölf Jahre alten Ministranten sexuell missbraucht. Sein Opfer versucht mehrmals sich umzubringen.
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Er hält sich vor Scham die Hand vors Gesicht: Der 30-jährige Mesner im Würzburger Landgericht.
dapd/Tim Schamberger Er hält sich vor Scham die Hand vors Gesicht: Der 30-jährige Mesner im Würzburger Landgericht.

Er hat einen zwölf Jahre alten Ministranten sexuell missbraucht. Sein Opfer versucht mehrmals sich umzubringen

WÜRZBURG Ein früher ehrenamtlich tätiger Mesner einer Pfarrgemeinde im Landkreis Kitzingen hat gestanden, einen anfangs zwölf Jahre alten Ministranten jahrelang sexuell missbraucht zu haben. Er sei verliebt in den Jungen gewesen, sagte der schmächtige Mann gestern bei Prozessbeginn vor dem Landgericht Würzburg zu seinem Motiv. Inzwischen bedauere er seine Taten, erklärte der Angeklagte, der sich selbst als „naiv“ und sexuell unerfahren bezeichnete. Die Kirche sei damals sein Leben gewesen, mittlerweile sei er ausgetreten.

Im Anschluss an seine Aussage hörte das Gericht trotz des Geständnisses das Opfer an. Der Richter begründete dies damit, dass er sich ein Bild von den Tatfolgen machen wolle. Der inzwischen 20 Jahre alte Ex-Ministrant hat über die Jahre nach eigenen Angaben mehrere Suizidversuche unternommen und ist noch immer seelisch gezeichnet. Er habe damals den Mesner als einen Vorgesetzten erlebt, da dieser die Ministranten betreut habe, und sich nicht gewehrt. Erst als er schließlich die Ministrantentätigkeit aufgegeben habe, endeten die Übergriffe. Bekannt wurde der Missbrauch erst 2011, als das Opfer zusammenbrach und in Therapie ging.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten unter anderem schweren sexuellen Missbrauch in 18 Fällen vor. Druck oder Gewalt habe es aber offenbar nicht gegeben. Zu den sexuellen Handlungen in der Sakristei der Kirche, der Wohnung des Angeklagten oder der elterlichen Wohnung des Jungen war es zwischen Anfang 2004 und Herbst 2005 gekommen. Das Bistum Würzburg hatte einem Sprecher zufolge von den Vorwürfen nur indirekt erfahren. Beim Missbrauchsbeauftragten der Diözese seien keine Anschuldigungen eingegangen.

 

 

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