Ministerium: Telenotarzt-System läuft gut und wird ausgebaut

Bayerns erste Telenotärzte sind im Einsatz – uns das aus Sicht der Staatsregierung höchst erfolgreich: "Es funktioniert sehr gut", sagte Innenstaatssekretär Sandro Kirchner (CSU) im Innenausschuss des Landtags in einer ersten Zwischenbilanz nach dem Start im Februar. Pro Tag gebe es derzeit sieben bis acht Einsätze der neuen Telenotärzte. Schon in wenigen Jahren soll es das System flächendeckend in ganz Bayern geben.
Und dieses System funktioniert so: Die Telenotärzte fahren nicht selbst mit zu Notfalleinsätzen, sondern können bei Bedarf die Besatzung von Rettungswagen virtuell unterstützen. Per Kamera und Mikrofon können sie mit den Sanitätern kommunizieren, sie können medizinische Daten von vor Ort einsehen, Anweisungen für die Behandlung geben und Medikamente anordnen.
"Antwort auf den Ärztemangel"
Kirchner zählte im Landtag die Vorteile auf: Die Zeit bis zum Eintreffen eines Arztes werde verkürzt, gerade bei langen Anfahrtswegen. Und man vermeide lange Einsatzzeiten für Notärzte, wenn diese sonst mit den Patienten in Kliniken mitfahren müssten. "Deswegen ist das eine Antwort auf den Ärztemangel im Notarztdienst", sagte Kirchner – das gelte gerade im ländlichen Raum.
Die ersten Telenotärzte sind im niederbayerischen Bogen im Einsatz. Von dort aus sollen laut Kirchner bis Ende 2026 oder Anfang 2027 alle östlich gelegenen Rettungsdienstbereiche abgedeckt werden, von Traunstein, Passau und Rosenheim über Landshut und Straubing bis Ingolstadt, Regensburg und den Bereich Oberpfalz-Nord.
Zwei weitere Standorte geplant
Ab Ende 2026 sollen auch in Würzburg Telenotärzte stationiert sein - von dort aus dann nach und nach für alle nördlichen Rettungsdienstbereiche, das bedeutet dann am Ende für ganz Ober-, Mittel- und Unterfranken. Der dritte geplante Standort steht laut Kirchner noch nicht final fest. Von dort aus soll aber der komplette Südwesten abgedeckt werden – vom Allgäu über die Rettungsdienstbereiche Donau-Iller und Augsburg bis nach Fürstenfeldbruck, München, Erding und den Bereich Oberland, also bis nach Garmisch-Partenkirchen im Süden.
Das Projekt Telenotarzt habe erfolgreich begonnen, sagte Kirchner. Der flächendeckende Rollout werde aber noch etwas Zeit in Anspruch nehmen.