Millionen-Investition für unseren Hafen

52 Hektar Gewerbeflächen werden erschlossen – im Januar geht das zweite Container-Terminal in Betrieb. Nürnberg wird zum führenden Güterverkehrs-Zentrum Süddeutschlands.
von  Abendzeitung
Baustelle Hafen: Hinter dem Container-Terminal des Hafens (die Hafenbecken liegen rechts außerhalb des Bildes) entsteht eine ähnliche Anlage der Bahn.
Baustelle Hafen: Hinter dem Container-Terminal des Hafens (die Hafenbecken liegen rechts außerhalb des Bildes) entsteht eine ähnliche Anlage der Bahn. © Bischof&Broel

52 Hektar Gewerbeflächen werden erschlossen – im Januar geht das zweite Container-Terminal in Betrieb. Nürnberg wird zum führenden Güterverkehrs-Zentrum Süddeutschlands.

NÜRNBERG Mitten in der Krise investiert der Nürnberger Hafen Millionen in den weiteren Ausbau. In den nächsten drei Jahren sollen 52 Hektar Gewerbeflächen im Zentrum des Hafens vermarktet werden – für Gelände-Auffüllungen und Erschließungsarbeiten auf dem 74 Fußballfelder großen Areal wird Hafen-Boss Harald Leupold 4,3 Millionen Euro ausgeben.

Weitere 2,4 Millionen Euro fließen in den Ausbau der Hafenbahnanlagen. Dafür wird’s auch höchste Zeit, denn im Januar nimmt die Bahn AG ihr Container-Terminal in Betrieb, das sie derzeit für rund 32 Millionen Euro im Hafen baut – direkt neben das Container-Terminal, das der Hafen hier seit 2006 selbst betreibt. Im Endausbau werde man in Nürnberg dann im Jahr annähernd 500000 Container verladen können, so Leupold. Damit wird der Nürnberger Hafen zum führenden Güterverkehrs-Zentrum Süddeutschlands und gehört zur Top 15 der Logistik-Standorte im europäischen Binnenland.

Neben-Effekt: Das neue Bahn-Terminal im Hafen ersetzt den Container-Bahnhof an der Austraße im Stadtteil Gostenhof. Der Nürnberger Innenstadt bleiben so täglich 1200 Lkw-Fahrten erspart.

Zuwachsrate: fast 50 Prozent

Leupold spürt zwar zurzeit eine „gewisse Zurückhaltung“ bei ansiedlungswilligen Firmen – wegen der Krise und weil die Banken bei Krediten knausern –, will aber dennoch „keine Abstriche“ machen. Derart gut vernetzte Standorte wie der Hafen haben in der Regel kein Problem, die Flächen voll zu bekommen. Leupold zählt auf: „Wir haben hier das Zollamt, alle Verkehrsmittel, die Speditionen, die Kurierdienste, ja sogar die nötigen Entsorgungs-Firmen.“

Freilich ist beim Güterumschlag der weltweite Einbruch zu spüren. Nach 2008, mit 14,1 Millionen Tonnen Güterumschlag das erfolgreichste Jahr der 36-jährigen Hafen-Geschichte, liege man heuer um 10 bis 16 Prozent unter dem Vorjahres-Niveau, so Leupold: „Das ist dann aber immer noch mehr als 2006!“ Unterm Strich ist der Güterumschlag in den letzten vier Jahren um 49 Prozent gewachsen.

Das hat auch Effekte am Arbeitsmarkt: Im Nürnberger Hafen (Werbeslogan „port of logistic – part of future“) sind inzwischen 5300 Menschen bei 260 Unternehmen beschäftigt. Weitere 8300 Stellen bei Dienstleistern in der Region Nürnberg sind direkt vom Hafen abhängig. Tendenz – trotz Krise – steigend.

Winfried Vennemann

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