Millionen-Erbin (56) prellt das Finanzamt – jetzt ist sie pleite

Sie wollte keine Steuern zahlen und stellte sich als mittellos dar – dabei besaß sie Grundstücke!
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1999 versuchte der Gerichtsvollzieher bei Anna B. zu pfänden - scheinbar vegebens.
dpa 1999 versuchte der Gerichtsvollzieher bei Anna B. zu pfänden - scheinbar vegebens.
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Sie wollte keine Steuern zahlen und stellte sich als mittellos dar – dabei besaß sie Grundstücke!

NÜRNBERG Ein mysteriöser Fall: 2,6 Millionen Mark (rund 1,35 Millionen Euro) bekam Anna B. (56, Name geändert) von ihrem Bruder vermacht. Als der Fiskus die Schenkungssteuer eintreiben wollte, stellte sie sich als mittellos dar, lebte angeblich von Sozialhilfe. Sie „vergaß“ dabei, dass sie noch Grundstücke in Potsdam besaß. Wegen Steuerbetrugs stand die schmale, blonde Frau gestern vor dem Nürnberger Amtsgericht.

Sie schilderte alles als Verkettung unglücklicher Umstände. Weil der Fall so verworren ist, lag er auf Eis, kam erst jetzt, kurz vor der Verjährung vor Gericht.

Denn es dreht sich um ein Verfahren noch aus D-Mark-Zeiten: 1990 bekam Anna B. die 2,6 Millionen Mark vom Bruder geschenkt, der Fiskus forderte davon 932.400 Mark Schenkungssteuer.

Anna B. prozessierte gegen die Forderung, verlor – und dann war das ganze Geld weg. 1999 versuchte der Gerichtsvollzieher vergebens zu pfänden. Später stellte sich heraus, dass die so plötzlich verarmte Millionenerbin noch Immobilien in Potsdam hatte, zum Marktwert von 790.000 Mark.

Noch seltsamer: Zwei Tage vor dem Pfändungsversuch erhielt Anna B. von der Bank ein Darlehen über 180.000 Mark. Als Sicherheit hatte sie Außenstände von über fünf Millionen Mark angegeben. Genau die Summe, die sie sich aus dem Erbe ihres inzwischen verstorbenen Bruders erhoffte. Sie prozessierte darum, doch er hatte alles einem Freund vermacht. Ihre Anwälte forderten eine Million für ihren Einsatz. Bekamen sie das Geld? „Ich habe keine Überblick über meine Schulden“, sagte die Angeklagte.

Wegen Steuerbetrugs erhielt sie 5000 Euro Strafe, darf sie abstottern. weil sie derzeit nur 1200 Euro im Monat verdient. Wer das Studium ihrer Tochter im Ausland zahlt, wurde vom Gericht nicht nachgefragt. cis

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