Milliardenumsatz, Millionenverlust - Grammer rutscht ab

Ein düsteres Jahr für Grammer: Der Autozulieferer verfehlt sogar die bereits reduzierten Erwartungen und rutscht tief in die roten Zahlen. Im Management wird kräftig umgebaut.
dpa |
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Die Grammer AG produziert weniger
Die Grammer AG produziert weniger © Armin Weigel/dpa
Amberg

Der Oberpfälzer Autozulieferer Grammer ist tief in die roten Zahlen gerutscht. Im vergangenen Jahr schrieb der Sitzhersteller einen Nettoverlust von 48 Millionen Euro. Die Umsätze sanken von gut 2 auf 1,9 Milliarden Euro, wie das seit einigen Jahren in chinesischem Besitz befindliche Unternehmen mitteilte. Das Marktumfeld in den für Grammer relevanten Branchen habe sich - anders als erwartet - 2024 nicht erholt. 

Krise im Jahresverlauf verschärft

Schlecht laufen die Geschäfte vor allem auf dem europäischen Heimatmarkt, der allein einen Umsatzrückgang um knapp 170 Millionen auf eine Milliarde Euro verzeichnete. Auf dem amerikanischen Kontinent und in Asien legten die Erlöse zwar leicht zu, doch konnte Grammer damit den Einbruch im Heimatmarkt nicht ausgleichen. 

Das Jahresende lief besonders unerfreulich: Im vierten Quartal gingen die Umsätze in allen drei Geschäftsregionen zurück. Grammer meldete darüber hinaus einen kräftigen Anstieg der Verschuldung von 401 Millionen auf 485 Millionen Euro. 

Für 2025 erwartet der Vorstand einen stagnierenden Umsatz von 1,9 Milliarden Euro. Der operative Gewinn soll dank Sparmaßnahmen jedoch von knapp 42 auf 60 Millionen Euro ansteigen. 

Stühlerücken in Vorstand und Aufsichtsrat

Unruhig geht es in diesem Jahr auch in der Chefetage zu. Finanzvorständin Jurate Keblyte verlässt das Unternehmen vorzeitig, ihr Vertrag endet an diesem Montag. Der Aufsichtsrat hatte Nachfolger Thomas Strobl im Februar zunächst nur für ein Jahr bestellt. Außerdem scheiden ebenfalls an diesem Montag fünf Aufsichtsräte der Arbeitgeberseite vorzeitig aus, inklusive des Vorsitzenden.

Das hatte Grammer ebenfalls im Februar mitgeteilt. Die Hintergründe sind unbekannt, doch deuten die Indizien darauf, dass die chinesischen Eigentümer durchgreifen wollen. Mehrheitsaktionär bei Grammer ist mit 86 Prozent der Anteile eine Tochter des chinesischen Konzerns Ningbo Jifeng.

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