Milbe gefährdet Bayerns Bienenvölker
Seht mehr als 30 Jahren gefährdet eine aus Asien stammende Milbenart die heimischen Bienenvölker. Heuer könnte der Befall mit dem Parasiten schlimmer sein als in den Jahren zuvor, warnt ein Experte.
Veitshöchheim – Parasiten dürften nach Expertenansicht den Bienenvölkern im Freistaat heuer schlimmer zusetzen als in den Jahren zuvor. „Wir müssen mit einer höheren Milbenbelastung rechnen“, warnte Stefan Berg vom Fachzentrum Bienen der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim.
Die Varroamilbe sei für die Bienen eine besonders große Gefahr. „Bleibt Varroa unbehandelt, stirbt das Bienenvolk daran“, sagte Berg der Nachrichtenagentur dpa Die Imker seien nun gefordert, „genau hinzuschauen“. Im Sommer müsse mit der Bekämpfung der Varroamilben begonnen werden.
Die Experten setzen hierbei auf Naturstoffe wie Ameisensäure oder ätherische Öle. Eine zweite Behandlung sollte im Winter erfolgen. Die Milben ernähren sich vom Blut der Bienen. Dabei schädigen sie die Brut und schwächen die Tiere. Der Experte betonte: „Das ist das Damoklesschwert, das über allen Bienenvölkern schwebt.“
Die Milbenvermehrung sei derzeit für den Bienenbestand gefährlicher als Pflanzenschutzmittel oder das durch Monokulturen sinkende Nahrungsangebot auf den Feldern. Die Varroamilbe kam vor etwa 35 Jahren nach Deutschland, zuvor war ihr Wirtstier die asiatische Honigbiene. Über den Import von Tieren aus anderen Kontinenten gelangte sie in deutsche Bienenvölker.
Die Milbe habe sich inzwischen längst flächendeckend verbreitet, sagte Berg. „Und dieser Parasit muss bekämpft werden.“ Sein Fachzentrum berate die Imker in Bayern dabei und erprobe auch neue Behandlungsmethoden. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des Fachzentrums in Bayern 6221 Tonnen Honig geerntet. Im Freistaat gibt es rund 28 000 Imker.
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