Mieses Quartal: Ingolstädter Autobauer Audi kommt nicht aus der Krise

Ein Minus gegenüber dem Vorjahr macht Audi schwer zu schaffen. Auch Verkäufe auf wichtigen Absatzmärkten brechen ein. Dennoch gibt man sich bei dem Autobauer aus Ingolstadt optimistisch - und kann vor allem in Deutschland vom E-Auto-Verkauf profitieren. Wo es dennoch Probleme geben könnte.
Ralf Müller |
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Dunkle Wolken sind über der Audi-Zentrale (l.) und dem Audi-Forum zu sehen. Der Autobauer kommt nicht aus der Krise.
Daniel Löb/dpa Dunkle Wolken sind über der Audi-Zentrale (l.) und dem Audi-Forum zu sehen. Der Autobauer kommt nicht aus der Krise.

Ingolstadt - Die VW-Tochter Audi hat die Talsohle offenbar noch nicht durchschritten. In den ersten drei Monaten erwirtschafteten die Ingolstädter mit den Fahrzeugmarken Audi, Bentley, Lamborghini und Ducati (Motorräder) gegenüber dem Vorjahresquartal zwar ein auf 537 Millionen Euro erhöhtes operatives Ergebnis, doch unterm Strich blieben nach Steuern nur 630 Millionen Euro übrig (minus 15,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal).

Die Zahl der weltweit verkauften Pkw des Audi-Portfolios ging im Quartalsvergleich um 3,3 Prozent auf knapp 389.000 zurück. Die Absatzzahlen der wichtigsten Pkw-Marke Audi gaben um 3,4 Prozent auf 383.400 nach.

Audi rechnet trotz allem mit Umsatz bis zu 72,5 Milliarden Euro

Dennoch stiegen die Umsatzerlöse im Fahrzeuggeschäft um 12,4 Prozent auf 15,43 Milliarden Euro. Die Gesamtbilanz trübte das von 515 auf 265 Millionen Euro eingebrochene Finanzergebnis. Die operative Umsatzrendite lag mit 3,5 Prozent weit unterhalb des langjährig verfolgen Renditekorridors von sieben bis neun Prozent.

Trotz des schwachen Starts rechnet der Audi-Konzern für 2025 unverändert mit einem Umsatz zwischen 67,5 und 72,5 Milliarden Euro, stellte die Prognose aber unter mehrfachem Vorbehalt. Zum einen seien die Folgen der US-Importzölle noch nicht absehbar, zum anderen seien die genauen finanziellen Auswirkungen aus der "Zukunftsvereinbarung" mit dem Betriebsrat noch nicht abschließend bewertbar, hieß es.

Zuwachs von 30,1 Prozent bei E-Autos

Audi-Finanzvorstand Jürgen Rittersberger machte in Optimismus. Um die Effizienz zu steigern, werde man die Transformation von Audi "mit aller Kraft" vorantreiben. Mut macht den Audianern der Zuwachs von 30,1 Prozent bei den von Januar bis März weltweit ausgelieferten Elektroautos (in Summe: 46.371 Einheiten).

Auf dem Heimatmarkt Deutschland nahm die Zahl der verkauften E-Modelle sogar um 59 Prozent zu. Audi habe "den Aufbruch gestartet und liefert", versicherte Vorstandschef Gernot Döllner.

"Jahr wird sehr anspruchsvoll bleiben"

Positiv stimmten Absatz und Auftragseingänge für die neuen E-Modelle. Aber: "Das Jahr wird aufgrund weltwirtschaftlicher Rahmenbedingungen sehr anspruchsvoll bleiben."

Die Hauptmarke Audi musste im ersten Quartal auf allen drei seiner wichtigsten Absatzmärkte, Europa, Nordamerika und China, Verkaufsrückgänge um drei, 2,1 beziehungsweise sieben Prozent hinnehmen.

Chinesische Schwestermarke für technikaffine Kunden

Grund für das besonders kräftige Minus in China sei "die intensive Wettbewerbssituation vor Ort". Daher setze Audi auf eine schnelle Erweiterung seines E-Portfolios und marktspezifische Modelle, Produktion und Partner vor Ort.

In China hatte Audi kürzlich eine neue Marke vorgestellt - ohne das Vier-Ringe-Logo. Die eigens für den chinesischen Markt entwickelte Schwestermarke soll sich auf vollelektrische Fahrzeuge und besonders technikaffine Kunden konzentrieren.

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